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Sonnenuhren in Bremen

Die Bremer Domsonnenuhr

Sonnenuhren im Bremer Umland

 Bremen

                                                         Für das Bild Dank an Wikipedia

 

Bremen ist eine ernste, gescheuerte Stadt, mit Lindenbäumen vor den Häusern, sonst ziemlich nackt und kahl gelegen, in einer Sandwüste, unter Rüben und Braunkohl... meinte 1832 Eduard Beurmann über die Stadt.


Im Jahr 2007 könnte man noch hinzufügen:

Bremen ist nach einer Zählung von Dieter Vornholz, dem vormaligen Leiter des Bremer Planetariums, die Stadt mit der höchsten Sonnenuhrendichte in Deutschland. Kürzlich behauptete er in einem Bremischen Anzeigenblatt sogar, daß Bremen, bezogen auf die Zahl ihrer Einwohner weltweit die Stadt mit der größten Sonnenuhrendichte sei... was immer das bedeuten soll. Das erinnert mich an den immerwährenden grotesken Wettlauf um die größte Sonnenuhr. Ich erinnere mich in dem Zusammenhang noch gut an den Bürgermeister von Minami-mura in Japan, der mit seiner Sonnenuhr unbedingt ins Buch der Rekorde kommen wollte. Naja, jeder blamiert sich eben so gut er kann. Es gibt angeblich über 125 ortsfeste Sonnenuhren in der Stadt.

„Gibt es überhaupt Sonnenuhren in Bremen?
Es existieren mindestens 125 ortsfeste Sonnenuhren in der Hansestadt.
Damit ist Bremen das Bundesland und die Großstadt mit der größten Sonnenuhrendichte in Deutschland! Hinzu kommt eine große Zahl von Reisesonnenuhren in Museen und in Privatbesitz. Insgesamt sind mir weit über 150 Sonnenuhren in Bremen bekannt - die Dunkelziffer dürfte in derselben Größenordnung liegen.“ Dieter Vornholz


Nachgezählt hat das noch niemand, zumal es bis jetzt auch keine nachprüfbare und veröffentlichte Datei mit genauen Adressenangaben durch Herrn Vornholz gibt. Sehr merkwürdig mutet die maßlos übertriebene "Dunkelziffer" an, über die Dieter Vornholz raunt. Das Bildarchiv der Deutschen Gesellschaft für Chronometrie weist jedenfalls eine wesentlich niedrigere Zahl von Einträgen für Bremen auf, was mich weitaus plausibler anmutet!


Die meisten Bremer Sonnenuhren hat Dieter Vornholz mehrfach beschrieben und erklärt, und zwar auf den Internetseiten des Olbers-Planetariums Bremen, in der vergriffenen Schrift BREMER SONNENUHREN, Hauschild 1995, in drei umfangreichen Beiträgen für die Jahrbücher der Deutschen Rhododendron-Gesellschaft 1995, 1996 und 1997 und in der Zeitschrift GARTENPRAXIS Juli 1997. Außerdem sind alle Bremer Sonnenuhren im Katalog der Deutschen Gesellschaft für Chronometie verzeichnet und genau beschrieben.


Die Bremer Domsonnenuhr

 

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Seit Monaten ist der Polstab der Sonnenuhr nach oben verbogen. Dies ist eine Aufnahme vom 3. August 2010. Ich habe an diverse Verantwortliche der Domverwaltung und an dort angestellte Priester und an das Bauherrenkollegium gemailt und um Abhilfe gebeten. Es gab keinerlei Antworten! Doch dann gab es auf meine Anregung hin einen schönen Artikel von Karina Skwirblies im Bremer Weser-Kurier!

         
                                                    © Weser-Kurier


Ich danke Karina Skwirblies und dem Bremer Weser-Kurier, daß sie sich dem Problem zugewandt haben! Es müßte allerdings nicht nur der Polstab geradegebogen werden, sondern auch der seit langem fehlende Nodus-Knoten wieder eingesetzt werden!

Nur eine Woche nach Erscheinen des Zeitungsartikels wurde Herr Roland Peuthert beauftragt, die Sonnenuhr wieder instandzusetzen! Siehe dazu auch meinen Eintrag im Schwarzen Brett!

Und so sieht sie nun aus, nachdem der Schattenstab wieder nach unten gebogen wurde und auch noch der fehlende Nodus-Knauf aufgesteckt wurde. Der ist allerdings leider zu groß geraten! Das ist umso seltsamer, als Dieter Vornholz für seine Reparatur-Aktion extra das lokale Fernsehen bestellte. Die Größe des Nodusschattens hätte von den beiden ganz leicht vorher überprüft werden können! Eine sehr bedauerliche Nachlässigkeit!





















Für weitere Details empfehle ich meinen Link Die Bremer Domsonnenuhr!


Die Sonnenuhr im Schnoor


Ich konnte einmal für 4 Euro eine alte Postkarte erwerben, auf der diese Sonnenuhr sehr schmuck aussieht und das Haus aus dem Jahr 1621 sehr heruntergekommen. In der Zwischenzeit hat man die Straße längst saniert und das Schnoorviertel, benannt nach dieser schmalen Gasse „Schnoor" ist bei Touristen wie Bremern gleichermaßen beliebt. Die Sonnenuhr ist im Haus Nr. 9 zu finden. Man muß allerdings seinen Kopf in den Nacken legen, um sie gut zu sehen.

Auf der Sonnenuhr kann man folgende Inschrift erkennen:

W:D:S:S:K:S:V:G:U:Z
D:G:L:P:S:D
ANNO 1727

Die Inschrift bedeutet nach Karl Dillschneider, Schnoor, Hauschild, Bremen 1978:
WENN DIE SONNE SCHEINT KÜNDET SIE VON GOTT UNSERE ZEIT
DEUTET GOTT LOB PREIS SEI DIR

 

                     Postkarte

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Der Eintrag über diese Sonnenuhr ist aus dem Katalog "Sonnenuhren Deutschland und Schweiz" der Deutschen Gesellschaft für Chronometrie von 1994

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In der Nähe dieser Sonnenuhr gibt es das Brigittenkloster, dessen moderne Kapelle zum Gebet einlädt.

              Brigitten

 


Die Sonnenuhren im Bremer Focke-Museum

 

Das Bremer Focke-Museum www.focke-museum.de/ ist im Besitz einiger sehr schöner Sonnenuhren. Drei davon sind im Garten ausgestellt und wären dort mit einer Ausnahme auch funktionsfähig. Man hat durch Dieter Vornholz die Schattenwerfer nachberechnen lassen und neu eingesetzt. Leider hat man nicht bedacht, die drei Schätze an einer Stelle aufzustellen, an der sie auch ausreichend Sonnenlicht erhalten. So schränkt ein großer Laubbaum die Freude am Ablesen erheblich ein. In den Wintermonaten sind sie unter Verschlägen versteckt. Ein weiteres Handikap besteht darin, daß die stark beschädigte Sternsonnenuhr falsch aufgestellt ist, d.h. der Polstab weist genau nach Süden, wo ja bekanntermaßen der Nordpol schwer zu finden ist. Das Merkwürdige an dieser Sonnenuhr ist, daß sie schon mal richtig aufgestellt war und dann wieder falsch und dann wieder richtig und nun steht sie seit geraumer Zeit wieder falsch und die Leitung des Museums, die natürlich von mir auf den Fehler aufmerksam gemacht wurde, hat kein Interesse daran, die Sternsonnenuhr richtig zu plazieren. Dieter Vornholz hat diese Geschichte von der sich ständig drehenden Sonnenuhr sehr hübsch auf den Seiten des Bremer Olbers-Planetariums im Internet dokumentiert.

Neben diesen drei eigentlich feststehenden Sonnenuhren besitzt das Fockemuseum noch eine kleinere Anzahl von tragbaren Sonnenuhren, die sehr schön im Schaumagazin des Museums präsentiert werden. Darunter wären die zwei Mittagskanonen besonders zu erwähnen.


Der Siebenflächner des Focke-Museums

 

 

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Die Sternsonnenuhr des Focke-Museums


Zunächst sahen die Sternsonnenuhr und die Würfelsonnenuhr so aus. Als im Jahr 1997 die Jahrestagung des Fachkreises Sonnenuhren der Deutschen Gesellschaft für Chronometrie in Delmenhorst und Bremen stattfand, stellte die Museumsleitung diese Sonnenuhren so im Museum zur Schau:

 

1997

Foto: Fer J. de Vries

 

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Nachdem Dieter Vornholz die Schattenwerfer für die Sternsonnenuhr von Theophilus Wilhelm Frese berechnet hatte, wurde die Sonnenuhr erst einmal falsch herum aufgestellt und nachdem ein Besucher aus Japan dies bemerkt hatte und in einem astronomischen Magazin in Japan moniert hatte, wurde die Sonnenuhr gedreht und richtig aufgestellt. Die Geschichte dazu finden Sie unter:

http://planetarium.hs-bremen.de/planetarium/astroinfo/sonnenuhren/frese.htm





In Bremen gibt es noch zwei weitere Sternsonnenuhren, die Dieter Vornholz in den beiden nachfolgenden Links beschrieben hat:

http://planetarium.hs-bremen.de/planetarium/astroinfo/sonnenuhren/plssterk.htm

http://planetarium.hs-bremen.de/planetarium/astroinfo/sonnenuhren/rosenk.htm

 

                           richtig aufgestellt

 

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Nach vollbrachter Drehung durch einen Steinmetz: Links Dieter Vornholz, rechts Reinhold Kriegler

 

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Irgendwann hat sich die Sonnenuhr dann wieder gedreht ... und sucht nun den Nordpol wieder in südlicher Richtung:

 

                  falsch aufgestellt

 

Wenn die Sonne nicht scheint oder wenn der große Baum in unmittelbarer Nähe die Sternsonnenuhr einschattet, dann fällt dies nicht so sehr auf... und der gegenwärtigen Museumsleitung ist das ohnehin egal... Man beantwortete stolz ein diesbezügliches Schreiben von mir nicht ... Ja mei!

 

           Foto Elsa Stocco

                                                                                      Foto: Elsa Stocco

 


Die Würfelsonnenuhr von 1759 des Focke-Museums

 

                    1759

 

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Die tragbaren Sonnenuhren des Fockemuseum


Seit das Fockemuseum sich ein feines Schaumagazin zugelegt hat, ist auch die Sammlung der tragbaren Sonnenuhren für den normalen Museumsbesucher zugänglich. Sie sind in einer Vitrine in einer Ecke des Untergeschoßes zu sehen. Da liegen sie dicht gedrängt gleich neben einer Sammlung schöner Sanduhren. Es wäre sehr zu wünschen, wenn sich die Museumsleitung dazu entschließen würde, diese kleinen Kostbarkeiten in der regulären Schausammlung zu zeigen! Die zwei Mittagskanonen wären mit Sicherheit ein "Blickfang", wie das die Dekorateure für ihre Schaufenstergestaltung nennen. Vielleicht könnte man eine der beiden Mittagskanonen sogar wieder so weit herrichten, daß mit ihr bei Sonnenschein gelegentliche Demonstrationen im Garten angeboten werden könnten!

 

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          Rechts im Bild ist hinten auf der Glasplatte eine Minutensonnenuhr zu sehen!



Das Datenblatt des Focke-Museums gibt dazu folgende Auskunft:






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Diese Mittagskanone war einmal in einer auswärtigen Sammlung ausgeliehen und wurde bei der Rückführung von Herrn Grundmann fotografiert:




© Grundmann




© Grundmann




© Grundmann
 

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Die Sonnenuhren der Raths-Apotheke


Über die Wanderung der Sonnenuhr an den Fassaden der Bremer Raths-Apotheke habe ich für die Jahresschrift 2007 der DGC einen zehnseitigen Artikel geschrieben: NULLA HORA SINE LINEA - Keine Stunde ohne Linie... Sie können eine PDF-Datei dieses Artikels durch Anklicken aufrufen.



Arnold Zenkert
schrieb mir dazu:

"Der Spruch NULLA HORA (DIES).. wurde vielfach von den Jesuiten verwendet, u. zw. in dem Sinne, immer tätig zu sein, nicht die kostbare Zeit zu verplempern. LINEA im Sinne von schaffen, tätigsein."

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Der Bildhauer August Tölken, Schöpfer der neuen Raths-Apotheken-Sonnenuhr. Foto aus den "Bremer Nachrichten" vom 2.12.61> 

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Die Sonnenuhr von August Tölken im ehemaligen Fockemuseums-Garten
 

 

August T Ö L K E N   14. September 1892 bis 28. Mai 1975

ATDer in Bremen geborene Bildhauer August Tölken studierte in Karlsruhe und Berlin. Er hielt sich danach zu Studienaufenthalten in Paris und Italien auf. Er hatte in Berlin ein Atelier, das im 2. Weltkrieg ausgebombt wurde. 1945 kehrte er nach Bremen zurück, wo er dreißig Jahre später verstarb. Es erwies sich als recht mühsam, Spuren seines immerhin dreißigjährigen Schaffens in Bremen aufzufinden.

In der Bremer Kunsthalle gibt es zwei Werke von ihm im Depot: Ein  "Bildnis Margarethe von Reinken", um 1923-1925, Bronze, und eine kleine Tonskulptur einer "Europa", um 1950.  

Während ich im Rahmen meiner Recherchen über den Verbleib seiner Werke in öffentlicher Hand von der Kunsthalle sehr freundliche Auskünfte erhielt, fand es die für Kunst zuständige Staatsrätin nicht für nötig, mir auf zwei schriftliche Anfragen zum Verbleib zweier Tölkenplastiken in Bremischen Besitz zu antworten. Nun, sie wurde in der Zwischenzeit im Amt abgelöst, was sicherlich nicht zum Schaden für die bremischen Künstler bzw. die bremische Lokalpolitik war.


Ich habe noch den neuen Standort seiner zwei diskutierenden Knaben in der Fritz-Wendt- Stiftung aufgespürt, wo mir eine muffige Kinderhort-Mitarbeiterin sehr widerwillig die Tür zu einem kleinen Lichthof aufsperrte, damit ich dort meine Fotos machen konnte.

So ist August Tölken in der Stadt durch drei Sonnenuhrenwerke präsent, sowie durch ein Fries an der Giebelfront des früher so genannten „Deutschen Hauses“.

Das ist wahrlich nicht viel für so ein langes Künstlerleben!

Wenn man sich die drei Tölken-Sonnenuhren etwas kritisch anschaut, so muß man allerdings ehrlich sagen, daß es wahrlich keine bedeutenden Sonnenuhren-Werke sind.

(Die Portraitaufnahme von August Tölken ist aus einem Zeitungsartikel der "Bremer Nachrichten" vom 14. 9. 1967)

Wenn ich mir die äquatorparallele Sonnenuhr im kleinen Park an der Weser so ansehe, dann ist das Beste daran sicherlich die Säule von 1747 mit der die Sonnenuhr klobig verheiratet wurde. Nachdem dieser ehemalige Focke-Museums-Garten vom bremischen Stadtgrün aufgehübscht wurde, bekam die Sonnenuhr auch wieder einen Schattenstab. Dieser scheint im Jahr 2012 schon wieder ruiniert zu sein, wie ich es dem Bild im "JUNIOR KURIER" des Bremer Weserkurier vom 29. Juli entnehme.

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Conxita Bou von der Katalanischen Sonnenuhrgesellschaft bei ihrem Besuch in Bremen

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     Reinhold Kriegler beim Entfernen von Schmierereien auf der Sonnenuhr

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Eine nähere Beschreibung dieser Sonnenuhr von August Tölken  durch Dieter Vornholz findet sich auf den Seiten des Olbers-Planetariums!

 



Die Sonnenuhr von August Tölken im Botanischen Garten

 

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Diese Sonnenuhr im Botanischen Garten von Bremen wurde seit ihrer Aufstellung in den Fünfzigerjahren des letzten Jahrhunderts von Tausenden von Besuchern gesehen. Sicherlich haben auch viele mit Hilfe ihrer Armbanduhr und der angebrachten Zeitgleichungskurve überprüft, ob sie auch richtig geht. Seit Vandalen es "geschafft" haben, das wahrlich sehr kräftig ausgeführte Schattendreieck zu verbiegen, wird dies allerdings nicht mehr befriedigend gelingen. Es müßte doch möglich sein, bei den durch die "Botanica" in den Sand gesetzten Geldern noch ein paar Euro unauffällig abzuzweigen, damit eine Firma beauftragt wird, die den Schattenwerfer wieder zurückbiegt!
     
        

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Rohr_1Mich hat an dieser Sonnenuhr sehr erstaunt, daß René R. J. Rohr die Sonnenuhr in sein herrliches Buch "Die Sonnenuhr", Callwey Verlag 1982, mit zwei Abbildungen und einer kurzen Beschreibung aufgenommen hat!

Wahrlich eine große Ehre für dieses bescheidene Sonnenuhrenwerk!

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 Oben: Rohr Seite 56

< Links: Rohr Seite 196

 

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                    Schuetze 

  

Dieter Vornholz hat auch über diese Sonnenuhr eine kurze Notiz auf der Internetseite des Olbers-Planetariums veröffentlicht.

 



Die Sonnenuhr in Rablinghausen

 

 

Kirchenansicht von der Strassenseite her

 

Von der Straßenseite her ist die Sonnenuhr der Rablinghauser Kirche nicht zu sehen. Hier zunächst der Eintrag im Sonnenuhrenkatalog der DGC:

    DGC_Katalogeintrag

Der Eintrag über diese Sonnenuhr ist aus dem Katalog "Sonnenuhren Deutschland und Schweiz" der Deutschen Gesellschaft für Chronometrie von 1994

Jedoch ist die Sonnenuhr von der Friedhofseite her gut einzusehen:

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Konrad Elmshäuser
, Leiter des Bremischen Staatsarchivs, hat über die Rablinghauser Kirche einen vorzüglichen Sonderdruck aus dem Bremischen Jahrbuch herausgegeben, in dem er auch schöne historische Baupläne abbildet. Daraus ist nicht abzulesen, daß die Sonnenuhr zusammen mit der Kirche geplant wurde. Ich habe auch sehr sorgfältig die gesamten Kirchenakten im Staatsarchiv durchgesehen und konnte keinen Beleg für die Anschaffung der Sonnenuhr finden. Sie ist also später einmal angekauft oder geschenkt und nach Süden ausgerichtet an der Kirchenwand befestigt worden. Auf einem Foto aus dem Jahr 1850 ist die Sonnenuhr allerdings schon zu erkennen. Zunächst ein Bildausschnitt und nachfolgend das Bild aus dem Sonderdruck von Konrad Elmshäuser:

 

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Foto aus dem Sonderdruck

                                                       © Bremisches Staatsarchiv


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Im Innern sieht diese Kirche sehr aufgeräumt, ja man könnte fast sagen "geschniegelt", jedenfalls sehr ordentlich aus. Alles ist neu gestrichen und fein poliert, die wenigen Relikte aus alter Zeit sind sauber in die Wand eingefügt.

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Auch der Friedhof ist das, was man gemeinhin als "sehr gepflegt" bezeichnet. Die Wege sind breit, fein gekiest, Unkräuter kommen nicht vor, die Büsche auf und zwischen den Gräbern sind gestutzt, auf den Gräbern ist Blumenschmuck.

 

           Friedhof

 

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Morbus Pastoris

Diese hübsche kleine Sonnenuhr ist geschädigt: Es geht ein Riß über die gesamte Platte. Der Schattenstab ist verbogen, die Platte steht nicht mehr senkrecht. Es wäre jammerschade, wenn man zusähe, bis eindringendes Regenwasser und gefrierendes Wasser die Platte ganz sprengen würde.

Ich habe mir im Kirchenbüro den Namen des Pastors geben lassen und habe ihm einen schönen Brief geschrieben, ihn auf die Schäden hingewiesen und ihn gebeten, die Sonnenuhr vor weiterem Zerfall zu bewahren. Ich habe auch meine guten Dienste angeboten, wenn sie denn gewünscht wären.

Normal wäre doch, daß man auf so einen Brief eine irgendwie geartete Antwort bekommen sollte. Aber es kam nichts. Da ich schon mehrfach derartige Erfahrungen - vorzugsweise mit evangelischen Pastoren und Pastorinnen gemacht habe, war ich nicht weiter verwundert. Es ist dies ein sozialer Defekt, den ich Morbus Pastoris nenne. Denn "normal" ist so ein Verhalten nicht! Es ist unhöflich, zeigt eine hochmütige Haltung und ist eine für kirchliche Funktionsträger nicht angemessene Verhaltensweise. Ich habe im Laufe der Zeit auch gelernt, daß es völlig unerheblich ist, ob ich einen Papierbrief schreibe oder ein Email, auch ein nochmaliges Nachfragen bringt keine andere Verhaltensweise. Man schweigt, man ignoriert den Briefschreiber und sein Anliegen, ein wichtiges Kulturgut vor dem Verfall zu bewahren. Man hat offensichtlich Wichtigeres zu tun...



 

Die Sonnenuhr in Grambke

 

Die Sonnenuhr der evangelischen Kirche in 28719 Bremen-Grambke mit der DGC- Nummer 10203 habe ich einmal auf dem Weg zu einer andern Sonnenuhr quasi im Vorbeifahren durch einen flinken Blick aus dem Autofenster erhascht. Ich bin gleich abgebogen, um mir die kleine Sonnenuhr, von deren Existenz ich schon länger wußte, näher anzuschauen.

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Die Kirche war - einem schlechten Brauch norddeutscher evangelischer Kirchen folgend - geschlossen. Wovor haben die evangelischen Pastoren eigentlich Angst? Dabei gibt man sich nach außen hin durchaus modern, unterhält eine Webseite, bei der es sogar eine Information zur Sonnenuhr gibt: Die Sonnenuhr der Grambker Kirche © Evangelische Kirchengemeinde Grambke. Aber ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren - der Kontakt ist doch reichlich kühl gestaltet - auf schwarzem, poliertem Marmor - als würde es zu einem Begräbnis gehen...

 

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Ich habe den Pastor der Kirche wegen der Sonnenuhr angeschrieben: Zweimal per Email, einmal per Papier-Post. Keine Reaktion! Befund: Morbus Pastoris! (Näheres dazu siehe oben bei der Rablinghauser Kirche!)

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            Kanzel

 

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Die Grambker Sonnenuhr

  • Die Sonnenuhr befindet sich an der Südseite der Kirche, neben dem ganz linken Kirchenfenster. Sie ist in ca. 3 Meter höhe angebracht und aus einer ca. 50 x 50 cm großen Steinplatte gefertigt. Die Sonnenuhr wurde 1697 für 1 Reichstaler von der Gemeinde gekauft und war schon an der hölzernen Kirche, die Vorgängerkirche unserer jetzigen Kirche, angebracht.

 

  • Die genauen Koordinaten der Sonnenuhr sind:

53° 8' 33,4 Nord 8° 42' 59,1 Ost

  • Die Koordinaten wurden uns freundlicherweise von Herrn Reinhold R. Kriegler (Arbeitskreis Sonnenuhren bei der Deutschen Gesellschaft für Chronometrie) übermittelt.

 Quelle: kirche-grambke.de/wiki/Sonnenuhr&nbsp;

 





Die Sonnenuhr in Walle

 

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Die Sonnenuhr an der evangelischen Kirche in Bremen Walle ist im Katalog der DGC folgendermaßen beschrieben:

 

28219 Bremen-Walle: 53°05'/-8°50'
Lange Reihe, Kirche, Südpfeiler; Typ: Wand-SU; Azimut: -18,7°; Zeitanz.: WOZ, gebrochen 6-12-6, Rahmen Strahlen 1/2 h, arabisch; künstl. Ausf.: Steinarbeit; Werkstoff: Sandstein; Schattenwerfer: Polstab; zeitl. Zuordnung: neuz.; Stil: einfach; Zustand: gut, hist. interess.; Anm.: Turm erbaut 1658, Schiff erbaut 1726, Schiff zerstört 1942; Lit.: Internet: Olbers-Planetarium (DGC 10202)

Der Eintrag über diese Sonnenuhr ist aus dem Katalog "Sonnenuhren Deutschland und Schweiz" der Deutschen Gesellschaft für Chronometrie von 1994
 

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Im Krieg wurde die Kirche zerstört, jedoch blieb der hübsche Barockturm stehen. Ich möchte hier gern die Einleitung eines sehr schönen Aufsatzes von Bodo Grotheer zitieren, der auf der Webseite der Kirche dann weitergelesen werden kann!

http://www.kirche-bremen.de/gemeinden/33_bremen_walle/33_bremen_walle_wir_ueber_uns.php

 

340 Jahre Waller Kirchturm
Zusammengetragen von Bodo Grotheer

"Der Krieg hat uns nicht viele der Kirchtürme unserer Stadt unversehrt gelassen. Einer der schönsten ist uns geblieben: der Kirchturm von Walle. Der Kirchenraum wurde zerstört und "hing wie ein altes schönes Kleid ein wenig lässig um den Leib". Ein Freund der Gemeinde (Wilhelm Kellner) hat ihn auf seine Kosten wieder zurecht gerückt. So hat diese barocke Schönheit, die es so nicht mehr gibt, seitdem der große St. Ansgariturm in sich zusammensank, die 340 Jahre überstanden. Dabei ist es ein merkwürdiges Neben- und Miteinander von Turm und Kirche gewesen. Er wurde an ein Gotteshaus gebaut, das die Waller Bauern sich 1524 aus den Steinen des damals gegen drohende Belagerung der evangelisch werdenden Stadt niedergerissenen Michaeliskirchleins errichtet hatten. Unsere Kirche "Sunte Michaelis tho Walle" wurde 1726 durch eine andere ersetzt, die im letzten Krieg zerstört wurde. Sie war eigentlich nur ein Betsaal in strengem holländischem Barock. Hier bestimmte der Turm das erste Mal Maß und Form der zu ihm gehörigen Kirche - bis heute."

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Ich habe natürlich auch hier den Pastor der Kirche angeschrieben und ihn um Auskünfte über die Sonnenuhr gebeten. Sie ahnen es vielleicht schon? Diesmal habe ich aber eine Antwort erhalten, jedoch es war nur eine Vertröstung - also eine Variante von Morbus Pastoris...

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Die Sonnenuhr der St. Ansgarii-Kirche


Sonnenuhren haben eine begrenzte Lebensdauer. Sie brauchen von Zeit zu Zeit eine umsichtige Restaurierung, damit sie weiterleben können. In Deutschland sind durch Kriegseinwirkung und nachfolgende architektonische "Neuerungswut" viele Sonnenuhren beschädigt und zerstört worden. Bei manchen Sonnenuhren ist das sehr bedauerlich, vor allem, wenn sie ein ehrwürdiges Alter haben bzw. hatten. Die Sonnenuhr der St. Ansgarii-Kirche zu Bremen hat sicherlich gut 300 Jahre die Zeit angezeigt und so kann man bei ihr schon von einem großen Verlust sprechen.

Zerstört wurde sie durch Bomben, wobei der Turm bereits am 20. Dezember 1943 getroffen wurde, der danach aber erst am 1. September 1944 ins Kirchenschiff fiel. Mit 118 Metern war der Turm der Ansgariikirche der höchste Kirchturm in Bremen. Die Sonnenuhr ist jetzt nur noch als kleines Modell in der neuen Ansgarii-Kirche an der Schwachhauser Heerstraße erahnbar.

 

       Kirchenmodell

 

       Sonnenuhrdetail

 

Die Recherche zu dieser Sonnenuhr erwies sich als ziemlich schwierig, weil es zwar viele Aufnahmen und Stiche über die Kirche gibt, jedoch sind fast alle Bilder von einem Winkel aufgenommen, bei der die Sonnenuhr nicht sichtbar ist. Ich habe sehr umfangreiche Nachforschungen zu dieser Sonnenuhr angestellt und einen Datensatz von derzeit ca. 70 MB zusammengetragen. Ich will hier gern einen kleinen Einblick gewähren.



     DGC Katalog

Der Eintrag über diese Sonnenuhr ist aus dem Katalog "Sonnenuhren Deutschland und Schweiz" der Deutschen Gesellschaft für Chronometrie von 1994
 

       Detail der Zeichnung von 1823

   

                              Zeichnung von 1823

   

Diese Zeichnung ist aus dem Besitz des Bremer Focke-Museums. Der Zeichner dieser St. Ansgarii-Zeichnung hatte mit Sicherheit keine Ahnung von Sonnenuhren, aber er hat sich an einem Fantasieprodukt versucht. Der vorangegangene Detail-Ausschnitt zeigt dies recht anschaulich. Die zugehörige Karteikarte des Fockemuseums führt dazu aus:

Architekturzeichnung der Ansgariikirche gegen Norden mit vorgebauten Häusern in der Obernstraße. Rechts Turmspitze mit Baugerüst für das Aufsetzen von Knopf und Wetterfahne (1823?) Vermutlich handelt es sich um die Erneuerung der Turmspitze 1823 (?)

 

Beim Landesamt für Denkmalpflege in Bremen durfte ich diese Aufnahme fotografieren:

 

          St Ansgarii Kirche

 

            Detail aus dem Foto

 

Das Focke-Museum verkauft eine Postkarte mit einer Stadtansicht von Bremen aus dem Jahr von 1602, gemalt von Jürgen Landwehr, bei der mich nicht so sehr der Pulverdampf interessierte, der aus dem Kirchturm kommt, sondern natürlich "meine" Sonnenuhr!

 

         Landwehr 1602

 

Landwehr 1602 Detail mit SU

 

Naja, man braucht etwas Fantasie, aber die Sonnenuhr ist tatsächlich im dritten Giebel von links mit Lupenbrille zu erkennen! 

Erstaunlich fand ich, wie auf einem meterlangen Leporello mit Radierungen von Ansichten Bremens von der Weser aus betrachtet um das Jahr 1840, der Künstler die Sonnenuhr von St. Ansgarii sehr präzise darstellte!

 

                 Leporello 1840

 

       Detailansicht mit Sonnenuhr 

Sehr hübsch fand ich auch eine Kaffeetasse aus dem Jahr 1850, ganze 7,1 cm hoch, bei dem als Vorlage eine Lithographie aus dem Jahr 1845 diente:

 

               Kaffeetasse 1850

 

Eine sorgfältig gemalte Postkarte aus der Vorkriegszeit des 20. Jahrhunderts mit der St. Ansgarii-Kirche zeigt sehr schön auch die Sonnenuhr.

 

                                 Postkarte

 

                   Postkarten_Detail

 

Hier muß ich ein Bild einfügen, das die Zerstörung der St. Ansgarii-Kirche im Jahr 1946 zeigt. Die Tuschzeichnung stammt von Herbert Wellmann. 

       Ruine

 

Der Plan der Stadt Bremen und darin "Die Kirch zu St. Anscharii 1734" – eine großformatige Federzeichnung von Johann Daniel Heinbach – war für mich sozusagen das Nonplusultra all meiner Bemühungen um diese Sonnenuhr, angefangen bei der jetzigen Kirchengemeinde St. Ansgarii, im Staatsarchiv, im Focke-Museum, beim Landesamt für Denkmalpflege, in der Staatsbibliothek und in der Stadtbibliothek.

 

Johann Daniel Haynbach/ auch Heinbach wurde 1694 in Marburg geboren und starb im September 1764 in Bremen. Er hat die St. Ansgariikirche zweimal ausgeführt. Einmal bei diesem dekorativen Plan der Stadt Bremen aus dem Jahr 1734, der neben 31 Wappen wichtige Gebäude der Stadt um den Plan herum aufreiht – darunter die St. Anschariikirche - und dann noch im Jahr 1757, wie sich aus dem Werk von Schwarzwälder, Bremen im 17. Jahrhundert; 1996 ergibt.

Hierbei ist stets die Sonnenuhr im Giebel gut erkennbar!

 

Die nachfolgenden Fotos hat mir Martha A. Villegas geschenkt. Die Aufnahmen stammen von ihr und von José Montes aus Mexiko, wofür ich mich sehr herzlich bedanke. 

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Zu guterletzt noch Ernst Zinner:

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Ernst Zinner ist oft ein guter Gewährsmann zum Aufspüren von Sonnenuhren, doch wie er in seiner Notiz bei der Altersangabe für die Sonnenuhr auf das 17. Jahrhundert gekommen ist und wie er das belegt hat, ist mir etwas schleierhaft. Er lag ja auch bei der Altersangabe für die Sonnenuhr der Raths-Apotheke mächtig daneben! Siehe meinen Artikel "Nulla Hora Sine Linea"! Vermutlich war das mal wieder eine bloße Vermutung von Zinner.

   

M uch Ado About Nothing?





Keineswegs! Es bereitet sehr großes Vergnügen, einer verschwundenen Sonnenuhr hinterherzuforschen und das umso mehr, wenn die Quellenlage dünn ist. Wer meine Geschichte um die Rückführung der verschwundenen Sonnenuhr von St. Martin in Otterstedt aus dem Jahr 1684 noch nicht gelesen hat, den möchte ich herzlich dazu einladen:

Heino Bergstedt aus Otterstedt oder Die Sonnenuhren und die Turmuhr von St. Martin in Otterstedt in Niedersachsen





Für meine spanischsprachigen Freunde gibt es das auch in einer Fassung aus "Carpe Diem" vom September 2007:

LA RELIQUIA RECUPERADA Y SU REPLICA



 

Und noch ein kleiner Nachtrag zur verschwundenen Sonnenuhr von St. Ansgarii: Ich dachte mir, daß diese schönen Informationen hier die Pastoren der Kirche interessieren könnte/ sollte und habe einen Pastor und eine Pastorin sowie das Kirchenbüro angemailt. Reaktion? Na, Sie werden es sich schon denken... Also auch hier Morbus Pastoris!


 


         
                         Die Sonnenuhren des Reinhold Kriegler

... findet man alle HIER





































                              

   Die bisher einzige vertikale Ottomanische Sonnenuhr nördlich der Alpen
 


 

Eine bremische Marginalie

                           buten un binnen - wagen un winnen

 

... heißt ein Spruch, den sich die Bremer Kaufleute 1899 an die Schütting-Fassade geschrieben haben.

     Das ist so ein richtiger Angsthasenspruch, mit dem man sich Mut machen will, sich doch auch mal was zu trauen. Wenn man sich die völlig zerrütteten Bremischen Staatsfinanzen ansieht, dann mag man diesen Spruch schon verstehen.

     Er kam mir kürzlich in den Sinn, als ich zwei bremischen Kleinstunternehmern anbot, in meinem gut besuchten Sonnenuhrenlink einen Hinweis auf ihr Gewerbe einzufügen, wovon ich keinerlei Nutzen, sondern nur die Mühe mit dem Eintrag gehabt hätte.

     Zwei freischaffende Fremdenführer bieten nämlich Fahrradtouren zu Bremischen Sonnenuhren im Internet an. Nun: Der eine hat überhaupt nicht geantwortet, die andere hat gleichermaßen naßforsch wie ängstlich klein-mütig geschrieben: "bitte stellen Sie sich doch mal richtig vor. Und was haben Sie mit "meinen" Sonnenuhren vor?"

 

Tja! Das war wieder mal Bremen, wie es leibt und lebt!





Die Sonnenuhr in der Ramdohrstraße 2

53° 4' 29,6 Nord
8° 50' 51,5 Ost

 

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Aufnahme vom 1. Juli 2009

 

Von: Reinhold Kriegler [Reinhold.Kriegler@gmx.de]
Gesendet: Mittwoch, 7. Februar 2007 14:55
An: 'bbg@bbgbremen.de'
Betreff: Sonnenuhr Ramdohrstraße 2

Sehr geehrte Damen und Herren,

Sie haben die Wohnanlagen Ramdohrstraße 2 sehr schön renoviert!

An der Hauswand befindet sich eine feine Sonnenuhr aus den Fünfzigerjahren, die leider und das ist vor allem nach der erfolgten Renovierung und Restaurierung besonders bedauerlich, durch Pflanzenwuchs unmittelbar vor der Wand zum großen Teil abgedeckt wird!

Ich bin Mitglied im Arbeitskreis Sonnenuhren der Deutschen Gesellschaft für Chronometrie (www.dg-chrono.de ) und bin gebeten worden, mich für die Neuauflage des Sonnenuhrenkatalogs Deutschland und Schweiz um die Einträge aus Bremen und „umzu" zu kümmern.

D-28205 Bremen (HB) 53°03'/-8°47'


Ramdohrstraße 2, Wohnhaus, Giebel zur Bismarkstraße; Besitzer: Beamtenbaugesellschaft; Typ: Wand-SU, 200×180 cm2; Azimut: SW; Zeitanz.: WOZ, durchgehend 9-12-18, Band Strahlen 1/1 h, arabisch; künstl. Ausf.: Sgraffito: Boot mit Segel, Matrose, Frau mit 2 Kindern; Inschrift: 1955; Werkstoff: Mauerputz; Schattenwerfer: Polstab; zeitl. Zuordnung: 1955; Stil: romantisch; Zustand: gut; Anm.: im Sept 2001 fast total durch Bäume verdeckt (DGC 2559)

Ich hätte zweierlei Bitten an Sie:

1. Gibt es noch Unterlagen darüber, wer seinerzeit die Sonnenuhr berechnet und erstellt hat? Ich wäre an Kopien darüber sehr interessiert.

2. Bitte befreien Sie durch einige gekonnte Schnitte durch Ihre Gartenpflege-Abteilung dieses sehr schöne Sonnenuhrenwerk! Es ist jammerschade, denn es ist ein wirklich hübsches Werk und gerade auch wegen der Deklination der Wand besonders reizvoll!

Mir scheint, daß der Schattenwerfer einer kleinen Korrektur bedürfte. Ich biete Ihnen an, die dafür notwendigen Berechnungen zu liefern.

Mir ist wohl bewußt, daß Sie sich im Tagesgeschäft um ganz andere Fragen kümmern müssen und so eine Anfrage zur Wiederbelebung einer Sonnenuhr sehr randständig und auch ein wenig lästig ist.

Gibt es an Ihrem Immobilienbesitz in Bremen noch weitere Sonnenuhren oder ist die SU an der Fassade der Ramdohrstraße 2 sozusagen ein BBG-Unikat?

Mit freundlichen Grüßen
Reinhold Kriegler

 

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Aufnahme Februar 2007

 

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Aufnahme am 1. Juli 2007 um ca. 13:55 - demnach zeigte dieser verwegen gebaute und gebogene Polstab recht genau die mitteleuropäische Zonenzeit an.

 

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Seitenansicht des Polstabes am 1. Juli 2009

 

Bremen, den 22. Februar 2007

Beamten-Baugesellschaft GmbH
Herrn Kreiner
Tiefer 2
28203 Bremen

Sonnenuhr an der Ramdohrstraße 2

 

Sehr geehrter Herr Kreiner,


ich danke Ihnen sehr für Ihren freundlichen Anruf zu meiner Sonnenuhr-Anfrage vom 8. Fe-bruar! Ich habe mich über Ihre so positive Reaktion wirklich sehr gefreut. Gestern bin ich noch einmal hingefahren, um ein Vorher- Foto zu machen, doch das Werk der Gärtner war schon vollbracht!! So bin ich froh, daß ich bei meinem ersten Besuch wenigstens ein paar Aufnahmen mit meiner kleinen Digi-Kamera gemacht habe.

 

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Ich bin wirklich fasziniert von dieser feinen positiven Grundstimmung, die von dem Werk des Herrn "HB" ausgeht! Auch die 4 Sgraffiti über dem Hauseingang sind allesamt wirklich gekonnt. Das größere Werk an dem Unterstand in der Nähe, das Sie ebenfalls so schön instand gesetzt haben ist von einem Sprayer-Idioten und einem anderen Schmutzfink verunziert worden. Irgendwie scheinen die Leute Schönheit nicht zu ertragen! Mir ist das auch aufgefallen als ich an der Fassade des Hauses Ramdohrstraße 2 hochgeschaut habe und dort ein ramponiertes, halb herausgerissenes Fliegengitter gesehen habe. Warum machen die Leute so was?
Ich habe meinen Freund wegen der Messung der Wandabweichung angeschrieben. Heute Vormittag habe ich auch ein wenig Reklame für dieses Sonnenuhrenwerk gemacht:

- Beim Weser-Kurier
- Beim Bremer Anzeiger
- Beim Weser Report
- Bei Radio - Bremen TV


Ich weiß, daß es immer schwierig ist, für solch randständige Themen Interesse zu wecken, aber gemäß meinem Motto „Du hast keine Chance, aber nutze sie!" habe ich es wenigstens probiert. Ich füge Ihnen die Version für den Weser-Kurier zu Ihrer Information bei.

Mit freundlichen Grüßen

 

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Ein notwendiger Nachtrag: Nun, was denken Sie? Wer von den vier sorgfältig angeschriebenen Bremer jurnalistischen Institutionen hat wohl Interesse gezeigt oder wenigstens geantwortet?

 

Morbus Pastoris allerorten!

 

Doch nun einige Detailaufnahmen dieser so liebevoll entworfenen und vorzüglich restaurierten Sonnenuhr:

 

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Mir hat auch sehr gut gefallen, wie die Wohnbaugesellschaft einen feinen Hausschmuck vom selben Künstler hat entwerfen lassen, der auch die Sonnenuhr gestaltet hat: HB

 

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Versäumen Sie es also nicht, hier einmal vorbeizuschauen und sich über diese hübsche Sonnenuhr zu freuen. Ja, ich weiß, Sie werden vermutlich die Schattenanzeige mit Ihrer Armbanduhr kontrollieren. Dazu habe ich in meinem Dankbrief an Herrn Kreiner (Siehe oben!) eine Anmerkung gemacht... Am heutigen 1. Juli 2009 ging diese Sonnenuhr wirklich bemerkenswert genau!

 

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D-28209 Bremen (HB) * 53°03'/-8°47'


Georg-Gröning-Straße 118, Wohnhaus, Turm; Besitzer: Heine/Achims Beckshaus; Typ: Wand-SU, konvex-zylindr. 200×200 cm2; Azimut: S; Zeitanz.: WOZ(15° ö.L.)+1, gebrochen 8-1-7, nur Ziffern 1/1 h, arabisch; künstl. Ausf.: Relief einer Sonne; Inschrift: 1898; Schattenwerfer: Polstab gestützt; zeitl. Zuordnung: 1898; Stil: romantisch; Zustand: gut, künstl. interess. (DGC 2557)

Der Eintrag über diese Sonnenuhr ist aus dem Katalog "Sonnenuhren Deutschland und Schweiz" der Deutschen Gesellschaft für Chronometrie von 1994
 

                                Seit 111 Jahren eine falsche Zeitanzeige?

Nun, vermutlich ist der Fehler bei der Erneuerung der Hausfassade und Umgestaltung der Sonnenuhr passiert. Schade ist es schon, daß diese Sonnenuhr nicht richtig geht!

 

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D-28359 Bremen (HB)

Alten Eichen 46

 

              Alten Eichen 46

                                         © Google Maps - Ausschnitt

 

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D-28213 Bremen-Schwachhausen (HB) 53°03'/-8°47'


Schwachhauser Heerstraße 186, Café Buchner Hotel/Restaurant, des Türmchens; Besitzer: Café Buchner; Typ: Wand-SU, 100×120 cm2; Azimut: S; Zeitanz.: WOZ(15° ö.L.)+1, gebrochen VIII-...-VII, Ziffern, römisch, falsch; künstl. Ausf.: Malerei; farbige Sonne um Fußpunkt des Stabes; Werkstoff: Mauerputz; Schattenwerfer: Stab gestützt; zeitl. Zuordnung: 20. Jh.; Stil: modern; Zustand: gut (DGC 2514)

Der Eintrag über diese Sonnenuhr ist aus dem Katalog "Sonnenuhren Deutschland und Schweiz" der Deutschen Gesellschaft für Chronometrie von 1994

Irgendwie ist das schon seltsam, wenn Leute Geld ausgeben, Handwerker beschäftigen aber es versäumen, eine gute Berechnung der Sonnenuhr machen zu lassen und sich dann mit so einer Pseudosonnenuhr zufrieden geben. Dabei könnte man das immer noch in Ordnung bringen! Ich würde das gern übernehmen.


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Die sehr schöne Horizontal-Sonnenuhr in der Carl-Friedrich-Gauß- Straße in Bremen Horn-Lehe

 

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In Bremen gibt es - wie auch andernorts - eine Dunkelziffer von Sonnenuhren, die noch nicht in lokalen oder überregionalen Statistiken erfaßt sind. Die Sonnenuhr in der Carl-Friedrich-Gauß- Straße in Bremen Horn-Lehe haben mir die Besitzer sehr freundlich angezeigt, nachdem sie den Zeitungsartikel im Bremer Weserkurier 2009 über mich gelesen hatten. Sie haben die horizontale Sonnenuhr vom Steinmetz Frank Graupner (Friedhofstraße 54, 28213 Bremen) aus Obernkirchner Sandstein bauen lassen. Statt möglicher zusätzlicher Sonnenuhren für die vertikalen Flächen haben sie Reliefs mit Symbolen für die vier Himmelsrichtungen einfügen lassen, die der Sonnenuhr ein feines Aussehen verleihen und die Besucher des Gartens sicherlich zu Gesprächen darüber anregen.

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Ringsonnenuhr Werderstraße 73

Als vom 8. bis 10. Mai 1997 die Jahrestagung des Arbeitskreises Sonnenuhren der Deutschen Gesellschaft für Chronometrie in Bremen und Delmenhorst stattfand - sie wurde von Dieter Vornholz veranstaltet - da war diese Sonnenuhr der erste Anlaufpunkt für die Exkursion am Samstag.

  

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Ich hatte Herrn Vornholz seinerzeit bei der Durchführung unterstützt und unter anderem eine schöne vierseitige Vorstellung des Tagungsortes Bremen geschrieben und gestaltet. Der Text begann mit dem Satz:

"Bremen ist eine ernste, gescheuerte Stadt, mit Lindenbäumen vor den Häusern, sonst ziemlich nackt und kahl gelegen, in einer Sandwüste, unter Rüben und Braunkohl ..."


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Zitat aus:

http://planetarium.hs-bremen.de/planetarium/astroinfo/sonnenuhren/plswerd.htm

  "...Sie sollte sowohl die Wahre Ortszeit als auch die Bürgerliche Zeit anzeigen können. Hierzu wurden zwei Zifferblätter aus zwei gegeneinander beweglichen Einzelringen angefertigt. Der Ring mit den Römischen Ziffern für die Wahre Ortszeit war fest angebracht, der Ring mit den Arabischen Ziffern für die Bürgerliche Zeit konnte mit Hilfe einer Spindel gedreht werden. Auf diese Weise sollte der Effekt der sogenannten Zeitgleichung berücksichtigt werden."

 

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Eine Sonnenuhr auf Reisen...


... lautet die Überschrift für einen Planetariumslink, in dem von den unterschiedlichen Standorten dieser Sonnenuhr berichtet wird: http://planetarium.hs-bremen.de/planetarium/astroinfo/sonnenuhren/ring/werder.htm


 



Die Sternsonnenuhr von Frese in der Osterholzer Dorfstraße 33

   

Den Bildhauer Theophilus Wilhelm Frese habe ich auf diesem Link bereits mit seiner Sternsonnenuhr im Garten des Bremer Focke-Museums vorgestellt. Ich wollte zwölf Jahre nach meinem Besuch mit dem großen Pulk von circa 100 Teilnehmern der Sonnenuhren- Jahrestagungsgruppe gern noch einmal allein und ungestört die zweite Sternsonnenuhr von Frese in der Osterholzer Dorfstraße 33 ansehen. Ich hatte großes Glück: Ein Nachmittag mit vollem Sonnenschein und ich wurde vom Ehepaar Bohlmann mit großer Liebenswürdigkeit eingelassen. Beginnen möchte ich mit einem gescannten Foto von 1997:

 

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Über den Bremischen Bildhauer Theophilus Wilhelm Frese (1692-1763) gibt es bei Wikipedia einen guten Eintrag:

http://de.wikipedia.org/wiki/Theophilus_Wilhelm_Frese

Zitat daraus:

Frese im Focke Museum"Der genaue Umfang des Werkes von Frese, eines berühmten Künstlers des 18. Jahrhunderts in Bremen, kann auch heute noch nicht annähernd angeben werden. Dies gilt um so mehr für seine außerhalb Bremens angefertigten oder gesammelten Werke, die von einer größeren - das lokale durchaus überschreitenden - Akzeptanz sprechen. In Bremen ist er bis heute vor allem wegen seiner Gartenplastiken, seinen Arbeiten an öffentlichen Gebäuden sowie seine für den privaten Bereich geschaffenen kleinplastischen Werke, meist in Alabaster und Elfenbein bekannt."

   

Focke-Museum: Flora (um 1750)
©Wikipedia Benutzer Godewind/Jür

   

Die Sternsonnenuhr von Th. W. Frese in der Osterholzer Dorfstraße 33 stand einst an einer andern Stelle, bis der große Baum, den wir auf dem nachfolgenden gerahmten Bild sehen, vom Sturm gefällt wurde und dabei ein Sternzacke der Sonnenuhr abbrach und wohl auch Schattenwerfer beschädigt wurden.

An dieser Stelle möchte ich etwas Wichtiges einfügen: Man kann gar nicht dankbar genug sein, wenn Privatleute unter teilweise erheblichen Opfern kulturelle Schätze über lange Zeiträume und Generationen hinweg bewahren und an die Nachwelt weiterreichen. So soll es denn auch nicht anmaßend klingen, wenn ich hier schreibe:

Diese Sternsonnenuhr ist ein ganz besonderer Schatz, eine echte Rarität über Bremen hinaus und es wäre wunderbar, wenn es gelänge, die Schattenwerfer der Sonnenuhr alle wieder neu zu berechnen und einzufügen und so diese Sonnenuhr wieder auf vielfältige Weise die Zeit und den Lauf der Zeit auf wunderbare Weise anzeigen könnte. Ich danke Frau Bohlmann herzlich, daß sie mir dieses Bild gezeigt hat!

 

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Würfelsonnenuhr in der Osterholzer Dorfstraße 33

 

An die wirklich hübsch gestaltete kleine Würfelsonnenuhr konnte ich mich von meinem Besuch im Jahr 1997 noch gut erinnern. Sie stammt ebenfalls von Theophilus W. Frese. Die Schattenwerfer sind im Lauf der Zeit abhanden gekommen und auch hier wäre es zauberhaft, wenn man sie erneuern würde und so diese kleine Sonnenuhr wieder zum Leben erwecken könnte. Von Frese gibt es in Huchting eine große Würfelsonnenuhr, die vor Jahren hervorragend von Michael Paesler aus ziemlich desolatem Zustand wiederhergestellt werden konnte.


Mit Dr. Dietmar Richter aus Radebeul


                    Foto aus dem Jahr 1997

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Sternsonnenuhr in der Egestorff-Stiftung

 Stiftungsweg 2 in 28325 Bremen

 

Nachdem selbst meine kleine horizontale Sonnenuhr über Google Maps zu erkennen ist, schaue ich bei freistehenden Sonnenuhren immer gern nach, ob sie vom Weltraum aus zu erkennen sind und siehe da: Die Sternsonnenuhr der Egestorff-Stiftung ist klar zu erkennen!

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Die Sternsonnenuhr in der Egestorff-Stiftung wurde nach Dieter Vornholz im Jahr 1956 durch eine Replik eines Kunststudenten ersetzt und mit einem vermutlich von Th. W. Frese geschaffenen Sockel verheiratet. Heutzutage können Steinsonnenuhren, auch wenn sie in schlechtem Erhaltungszustand sind, durch verschiedene Maßnahmen gesichert und im Bestand gerettet werden wie Herr Erich Pummer beispielhaft bei der Sonnenuhr am Stefansdom in Wien gezeigt hat. So lobenswert nun diese Replik auch ist, das neue Oberteil steht derart schief und unglücklich auf dem soliden historischen Sockel, daß es ein Jammer ist. Es wäre herrlich, wenn ein Verantwortlicher der Stiftung diese Zeilen läse und sich zu der Bestellung eines Steinmetzes aufraffen würde. Ich biete gern meine guten Dienste an, damit die Sonnenuhr ins rechte Lot und wieder zum richtigen Gehen gebracht würde!

Das steht nun schon ein paar Jahre so da und auch ein persönliches Schreiben an die Stiftung brachte keine positive Resonanz!

 

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Normalerweise pflegen Sonnenuhrenleute ihre Armbanduhren zu Sonnenuhren zu legen, um augenfällig nachzuweisen, wie richtig die Sonnenuhr ginge. Hier habe ich meine Uhr nur hingelegt, um zu dokumentieren, wie falsch sie geht. Nicht, daß die Armbanduhr nun dieselbe Zeit wie der Schattenwurf der Sonnenuhr aufzeigen sollte - nein, da müssen schon noch die Werte der Zeitgleichung und der Sommerzeit eingerechnet werden, aber hier stimmt halt leider gar nichts! 

 
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Die bemerkenswert unerotischen nackten Damen und Herren, die hier im Garten aufgestellt sind, stammen sicherlich nicht alle von Frese, jedoch scheint mir diese Dame doch von ihm zu sein. Zumindest hat ihr Gesicht große Ähnlichkein mit einer Portraitbüste von Frese, die im Erdgeschoß des Fockemuseums aufgestellt ist, und zwar genau an der Stelle, wo eine Tür in den Garten hinaus führt, in dem auch eine immer noch falsch ausgerichtete Sternsonnenuhr von Frese zu sehen ist.

 

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Die MEZ/ MESZ- Sonnenuhr in der Feldstraße 26 ...

... war lange Jahre seit 1982 ein gnomonischer Glanzpunkt unter den Sonnenuhren Bremens! Als ich nun wieder vorbei fuhr, um eine neue Aufnahme zu machen, staunte ich nicht schlecht, denn da, wo vormals eine halbjährlich wechselnde Sonnenuhr hing, war nur noch ein schön ausgeweißelter Fleck.

 

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Vormals sah das so aus:

 

           Rhododendron 1996

           Aus Rhododendron 1996, S. 146

 

Ja und diese hübsche Geschichte stand 1997 im Bremer Weser-Kurier:

 

          Geburt der Tochter

 

Ich fuhr zum Planetarium, traf Dieter Vornholz an und fragte gleich, wo denn seine Sonnenuhr geblieben sei und erfuhr dann, warum sie nicht mehr dort hängt. Es wäre wirklich ein Jammer, wenn diesem Mann nicht eine Lösung einfallen sollte, wie er - ohne sich in Lebensgefahr zu bringen wie er befürchtete - den zweimaligen Wechsel des Zifferblattes pro Jahr gefahrlos durchführen könnte.

 

"Es gibt eine Sonnenuhr in Bremen, die die Bürgerliche Zeit anzeigt.
In dem Giebelfeld über der Haustür an meinem Haus fehlte die Stuckfigur. Deshalb beschloß ich, die kahle Stelle mit einer Sonnenuhr zu füllen. Ich beabsichtigte, eine ganz besondere Uhr zu bauen, von der ich annahm, daß sie noch nicht existiere. Später erfuhr ich, daß bereits im letzten Jahrhundert dieser Typ von Sonnenuhren gebaut wurde. Dabei standen damals noch keine programmierbaren Rechner zur Verfügung, mit denen heute das Problem leicht zu lösen ist." ...

Weiter geht es hier:
http://planetarium.hs-bremen.de/planetarium/astroinfo/sonnenuhren/plsfeld.htm  

 



Bruno-Bürgel-Straße 20

 

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Tja, auch so was schraubt man sich in Bremen an die Hauswand!
 



 










D-28357 Bremen-Leherfeld (HB)

 

53°07'/-8°55'

Am Distelkamp 6B, Wohngrundstück, Vorgarten; Besitzer: Reiner Voigt; Typ: Horiz-SU, eben 100×105 cm2, horiz.; Elev.: 1,8°; Zeitanz.: WOZ(15° ö.L.), durchgehend 8-12-20, Strahlen Marken 1/4 h u 1/2 h, arabisch; künstl. Ausf.: rechteckige Steinplatte auf Wiese; Werkstoff: Kunststein Bronzeziffern; Schattenwerfer: Poldreieck; zeitl. Zuordnung: 1990; Stil: geometrisch; Zustand: gut; Konstr.&Herst.: Georg Robeck

Der Eintrag über diese Sonnenuhr ist aus dem Katalog "Sonnenuhren Deutschland und Schweiz" der Deutschen Gesellschaft für Chronometrie von 1994












 

Herr Michael Schuster hat mir liebenswürdigerweise diese beiden Fotos einer Horizontalsonnenuhr aus dem Stadtgarten in Bremen Vegesack zugeschickt. Vielleicht gelingt es noch, das eine oder andere Detail zur Entstehungsgeschichte dieser Sonnenuhr zu erfahren.



© Michael Schuster

                             

        

                © Michael Schuster         53° 10' 17.80" N       8° 36' 47.43" E 


D-28757 Bremen-Vegesack (HB) *

 

53°10'/-8°40'

Stadtgarten; Typ: Horiz-SU, eben, horiz.; Zeitanz.: WOZ, gebrochen IV-XII-VIII, Strahlen 1/1 h, römisch; künstl. Ausf.: Steinarbeit: Gravur, Zbl. auf oberer Fläche eines großen Quaders, Tierkreissymbole; Inschrift: DEINES GOTTES GABEN - HEINRICH BEILKEN 1894 - 1970 / Der Mutter des Stadtgartens Hanna Borcherding 1876 - 1960 und ihren Helfern; Werkstoff: Naturstein; Schattenwerfer: Poldreieck; zeitl. Zuordnung: neuz.; Stil: geometrisch; Zustand: gut, künstl. interess.; Lit.: Dokumentation Landesbildstelle (DGC 9249)

 

Der Eintrag über diese Sonnenuhr ist aus dem Katalog "Sonnenuhren Deutschland und Schweiz" der Deutschen Gesellschaft für Chronometrie von 1994



                 
                         © Michael Schuster

Diese Sonnenuhr enthält eine Fülle von interessanten Informationen auf dem sich nach unten verjüngenden Kubus. Ich hoffe, daß es mir gelingen möge, mit Unterstützung von freundlichen Menschen aus Bremen-Vegesack Details darüber zu erhellen.

Beginnen möchte ich mit dem Exzerpt aus dem Liedtext von Paul Gerhard, das sich an den oberen Rändern des Sonnenuhrblocks rundherum findet.


Geh aus, mein Herz, und suche Freud“ ist ein geistliches Sommerlied von Paul Gerhardt (1607–1676). Paul Gerhardt veröffentlichte das Gedicht 1653 in der fünften Auflage des Gesangbuchs Praxis Pietatis Melica. (Siehe Wikipedia)




Der erste Vers:


Geh aus, mein Herz, und suche Freud
in dieser lieben Sommerzeit
an deines Gottes Gaben
;

Schau an der schönen Gärten Zier,
und si
ehe, wie sie mir und dir
sich ausgeschmücket haben.


Das Gedicht hat 15 Strophen. Das vollständige Gedicht finden Sie  H I E R!

Die Melodie gibt es hier: http://www.lieder-archiv.de/lieder/midi/300072.mid

Quelle: http://www.lieder-archiv.de/lieder/show_song.php?ix=300072



                                     

“Für Hanna Borcherding und die anderen Förderer des Stadtgartens wurde 1965 im Westteil der Promenade ein Sandsteinsockel mit einer Sonnenuhr des Bremer Bildhauers August Traupe aufgestellt.“

Aus: „
Der Stadtgarten in Vegesack – ein Streifzug durch sieben Jahrzehnte“, Stadtgarten- und Verschönerungsverein für Vegesack & Umgebung, 2000


Michael Paesler hat
1971 die Stein- und Bildhauerei August Traupe in Bremen übernommen.

Die Jahreszahl 1965 für die Aufstellung der Sonnenuhr will ich zunächst so stehen lassen, wiewohl eine Aufstellung nach 1970, dem Todesjahr von Beilken auch möglich erscheint.



                
                            
© Michael Schuster


Hanna Borcherding
* 1876 Vegesack , + 1960 ebd.

"Pädagogin. Tochter von Friedrich Borcherding und dessen Ehefrau Gesine Schäffer. 1902 bis 1927 Lehrerin an der höheren Töchterschule, dann bis 1933 an der Volksschule Vegesack. War als „Mutter des Stadtgartens“ bei ihren Schülerinnen beliebt und geachtet. Durch ihr unermüdliches Engagement konnte 1929 der neue Stadtgarten und die Strandpromenade in Eigenarbeit angelegt und gepflegt werden. Sie war Mitbegründerin und Ehrenmitglied des Stadtgartenvereins. 
Heinrich Beilken, in: Bremische Biographie 1912-1962, Bremen 1969, S. 69 f. "

Quelle: http://www.wncs570tl.homepage.t-online.de/vagor/friedhof/html/borcherding.html




                 

                            
© Michael Schuster

Heinrich Beilken
* 14.02.1894, + 26.12.1970

"Heinrich war Lehrer und hat sich um seine Vegesacker Heimat besonders verdient gemacht. Zusammen mit Hanna Borcherding hat er sich sehr für den Stadtgarten eingesetzt.
Auf ihn geht nach 5-jährigen Bemühen die Aufstellung der Walkiefer vor dem Havenhaus am Utkiek zurück. Er wollte damit eine Erinnerung an die Blütezeit des Walfangs schaffen in der viele Männer von Vegesack aus auf Segelschiffen in die Nordmeere fuhren. 1963 wurde dieses maritime Denkmal von Senator Dr. Bortscheller der Öffentlichkeit übergeben. Der norwegische Reeder Anders Jahre hatte dies schließlich ermöglicht. 1987 wurden die Kiefernknochen durch eine Bronzenachbildung ersetzt."


Grabstellen Familie Beilken. Quelle:

http://www.wncs570tl.homepage.t-online.de/vagor/friedhof/html/beilken.html




                 
                          © Michael Schuster


Über Heinrich Herklotz steht in dem Artikel „Wenn Weisheit reiche Früchte trägt“ – Engagierte Bürger tragen die Stadtgartenidee:

Unter Vorsitz des Bürgermeisters Dr. Wittgenstein bildeten die L
ehrer Hanna Borcherding und Heinrich Beilken den Arbeitsausschuß, Bäcker­meister Heinrich Herklotz übernahm den zweiten Vorsitz und Verwaltungs-­Obersekretär Friedrich Grabhorn das Amt des Rechnungs- und Schriftfüh­rers. Diese „Mannschaft" sollte über Jahrzehnte die Geschicke des Stadt­gartens leiten.“

Herr Wilfried Willker fand dazu noch für mich die Lebensdaten von Heinrich Herklotz aus der Grabinschrift: 16.9.1885 – 6.10.1963

http://grabsteine.genealogy.net/tomb.php?cem=19&tomb=275&b=H



                   

Ich danke Herrn Dipl.-Ing. Wilfried Willker sehr herzlich für seine liebenswürdige und sehr umfangreiche Unterstützung bei der Recherche zu den auf diesem Sonnenuhrsockel enthaltenen Personendaten. Ich bin insbesondere auch sehr dankbar für die so freundlich erteilte Nutzungserlaubnis der Bilder und Texte aus der Webseite des Vegesacker Friedhofs.

Informationen über den Vegesacker Friedhof:

http://www.wncs570tl.homepage.t-online.de/vagor/friedhof/index.html


                 

                          © Michael Schuster



© Umweltbetrieb-Bremen

http://www.umweltbetrieb-bremen.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen204.c.2494.de







          Die Sonnenuhr der Gruppe

                       

                      in Bremen Vegesack


 

 
Foto © Wilfried Willker


In der Seniorenresidenz in Bremen Vegesack, Fichtenhof 5 steht eine Sonnenuhr, die auf den ersten Blick keine Besonderheit vermuten ließe.



                                                                       
Darauf aufmerksam gemacht wurde ich durch Herrn Wilfried Willker, der mir schon so überaus liebenswürdig bei einer andern Sonnenuhr aus Vegesack mit sehr wertvollen Hintergrundinformationen geholfen hat. (Siehe Sonnenuhren in Bremen - die vorangegangene Vegesacker Sonnenuhrgeschichte!)


 
  Foto © Wilfried Willker


Sonnenuhren sind gelegentlich im Weg, wenn sich das Umfeld ändert: Durch kräftigen Baumwuchs, durch eine Umwidmung des Umfeldes zum Beispiel. So erging es auch dieser Sonnenuhr, die einem neu zu errichtenden Parkplatz im Wege stand. So wurde sie erst mal beiseite geschoben und ich dachte mir: Da hast Du ja noch Zeit mit einem Fotografier-Besuch!



Foto © Wilfried Willker

Doch dann wurde mein Augenmerk auf eine Stiftungsplakette gelenkt: Wehende Winde! Ich erbat von Herrn Willker nähere Auskünfte!

Herr Willker hat sich für mich bei Frau van der Linde von der Heimleitung erkundigt.



Foto © Wilfried Willker

Damit fing eine wirklich sehr besondere und sehr schöne Geschichte an!

Hier ihre Antwort:

„Die Sonnenuhrspende entsprang einem Projekt, welches ich mit einer Mädchengruppe  (zwischen 10 und 14 Jahre alt) hier durchgeführt habe. Das waren 9 Mädchen, die sich für ein halbes Jahr unter der Leitung von Ursula Noltenius im Fichtenhof engagiert haben. Es gibt dazu auch Unterlagen. Wir haben uns mit dem Projekt beworben bei der PSG Bank im Rahmen der Aktion „Generation gemeinsam“ und haben dort einen Sonderpreis gewonnen. Dieses Geld haben sie dann für die Sonnenuhr gegeben.“



                       


                           

Die Mädchengruppe „Wehende Winde“, aus deren Projekt die Sonnenuhr hervorgegangen ist, bestand aus den 10-12-jährigen Mädchen angeleitet und betreut durch Ursula Noltenius – jetzt Ursula Sabet


Die Sonnenuhr wurde zwischenzeitlich an einem neuen Ort in der Nähe wieder neu aufgestellt!






Anmerkungen

zur Huchtinger Würfelsonnenuhr

von Theophilus Frese

 



 

Der Bremer Bildhauer Frese soll die 235 Zentimeter große Sonnenuhr um 1730 geschaffen haben. Um 1800 ist sie auf den Ellmers-Hof gekommen. Mitunter weiß die sogenannte „öffentliche Hand“ mit wertvollen Geschenken nichts anzufangen, bzw. pflegt sie nicht im nötigen Maße. Mir scheint diese Sonnenuhr ein Paradebeispiel dafür zu sein, daß man es sich als Bürger eher zweimal überlegen sollte, ehe man etwas einer Gemeinde übergibt. Ich glaube, daß eine Schenkung an private Liebhaber oder an eine gut geführte Stiftung oft der geeignetere Weg ist, kulturelle Schätze zu bewahren. Hier ist es jedoch gelungen, durch die vereinten Anstrengungen einer ganzen Reihe Bremer Bürger und durch die Handwerkskunst des Steinmetzes und Bildhauers Michael Paesler ein kulturhistorisch wertvolles Denkmal auf hervorragende Weise zu retten und der Nachwelt zu erhalten. Daß bei der Rettung eines verschollenen Teils dieser demolierten Sonnenuhr die regionalen Medien – Bremer Weserkurier und das Radio Bremen Regionalfernsehprogramm  Buten und Binnen – erfolgreich mitwirkten, ist ein reizvolles Detail dieser Denkmal-Rettung.


                  

        Um einen Schatz handelt es sich bei dieser Sonnenuhr zweifellos! Selten sieht man Würfelsonnenuhren mit einem so feinen, eleganten Sockel ausgestattet und beide so harmonisch miteinander „verheiratet“!


                  
                 

        Der Familie Ellmers ist sehr zu danken, daß sie die Sonnenuhr wieder auf ihrem Grund in Obhut genommen und ihr einen zauberhaften Platz zugewiesen hat. Nicht jeder Privatmann läßt sich auf so ein Wagnis ein! Besonders zu rühmen ist die Gestaltung um die Sonnenuhr herum, die Klinkerpflasterung, die Bepflanzung und die sehr fein gestaltete Sitzbank, die auch den fremden Besucher zum Verweilen einlädt. Wenn man Glück hat, wie ich am 30. September 2003 bei meinem ersten Fototermin, dann tritt ein Mitglied der Familie Ellmers freundlich hinzu und gibt einem nähere Informationen zur Sonnenuhr. Das ist allemal reizvoller als eine Informationstafel, welche die Feinheiten der Zeitgleichung, der Wahren Ortszeit und der Bürgerlichen Zeit zu erklären versucht.





        Die Sonnenuhrstadt Bremen hat durch dieses Kleinod ein bedeutsames Objekt gewonnen. Ich sehe mit Spannung der geplanten Buch-Veröffentlichung über diese Sonnenuhr entgegen und wünsche den Verfassern eine glückliche Hand, daß Ihnen keine „gnomonischen Klöpse“ (ein hübscher Ausdruck von Arnold Zenkert) hineinrutschen und sie sich vor der Drucklegung durch einen guten Fachlektor beraten lassen. In dieser Schrift werden hoffentlich auch alle mit Namen genannt, die sich um diese Sonnenuhr verdient gemacht haben und die Geld gespendet haben, damit wir uns jetzt alle an ihr erfreuen können.

 

Bremen, den 3. Oktober 2003




                                                  

 

Im Novemver 2003 habe ich im International Gnomonic Bulletin einen kleinen Artikel über die Würfelsonnenuhr von Theophilus Frese veröffentlicht: Once upon a time...



 


Click  H E R E  for R Kriegler_ Once upon a time



            



Doch lassen Sie uns die Sonnenuhr nun etwas genauer von der Nähe betrachten:





An diesem Text-Detail können Sie leicht erkennen, daß hier - der Zeitmode entsprechend - vor dem nahenden Tod gewarnt wird: HER KOMT DER TODT. Ich habe  in den DGC-Mitteilungen einmal einen Artikel über "tödliche" Sonnenuhren veröffentlicht, wobei ich die Huchtinger Würfelsonnenuhr nicht als Beispiel heranzog, weil bei ihr die Warnung vor dem nahenden Tod nur im Sonnenuhr-Motto auftaucht...

Nr. 104, Winter 2005:







                   




                    


Auch im Winter bei Schnee macht diese Sonnenuhr eine "bella Figura"!


                   



                    





 



D-28259 Bremen-Huchting (HB) **

 

53°02'/-8°45'

An der Dingstätte 10, Hof der Familie Ellmer, Vorplatz; Typ: Vielflächner 4 Zbl, eben, vertik.; Azimut: S O W N; Zeitanz.: WOZ, diverse, Rahmen Strahlen 1/2 h, arabisch; künstl. Ausf.: Steinarbeit: Skulptur auf barockem Podest u Säule, über dem würfelförmigen Block mit den Zbl. ornamentiertes Dach mit kleinem obeliskartigem Abschluß; Inschrift: HIN GEHT DIE ZEIT HER KOMMT DER TOD O MENSCH THUE RECHT FÜRCHTE GOTT; Werkstoff: Naturstein; Schattenwerfer: Polkanten; zeitl. Zuordnung: ca. 1730; Stil: barock; Rest.: 2003; Zustand: gut, künstl., hist. interess.; Herst.: Theophilus Wilhelm; Anm.: Säule mit reicher Blattornamentik. SU soll lt. Zeitungsartikel vom 13.3.02 restauriert und in Huchting wieder aufgestellt werden (stand früher in "Böses Park"). Am 21.6.2003 Einweihung am neuen Standort.; Lit.: Huchtinger SU, Huchting Archiv 2003,

Der Eintrag über diese Sonnenuhr ist aus dem Katalog "Sonnenuhren Deutschland und Schweiz" der Deutschen Gesellschaft für Chronometrie von 1994









In der DGC-Jahresschrift 2004 habe ich einen Artikel über die Frese-Würfelsonnenuhr veröffentlicht:

















Klicken Sie  H I E R  für die PDF-Datei des Artikels "Neues Leben" von Reinhold Kriegler!




Ein Fototermin in der Werkstatt von Herrn Michael Paesler





©Weser-Kurier vom 13. 3. 2002



            

            Maßnahmen-Dokumentation © Michael Paesler






Kommunikationsdaten:
Telefon: (0421) 214315
Telefax: (0421) 210622

Email: info@steinrestaurierungen.com
Internet: www.steinrestaurierungen.com








Auf dieser CD habe ich 605 MB Datenmaterial zur Huchtinger Würfelsonnenuhr versammelt...









GNOMONICAITALIANA “NOVAE”

FOGLIO ELETTRONICO MENSILE DI NOTIZIE SUI QUADRANTI SOLARI

N. 2/2004 – 15 FEBBRAIO 2004

Edizione a cura di Enrico Del Favero (delfa.e@iol.it) del Gruppo Milanese Quadranti Solari (GMQS), Responsabile della Sezione Quadranti Solari (SQS) della Unione Astrofili Italiani (UAI)

[Libri 3/2]

RESTAURO DI UN QUADRANTE A BREMA. L’amico Reinhold Kriegler di Brema (Germania), informa che, a cura dell’associazione storica di Brema denominata “Huchting – Archiv” è stato recentemente pubblicato un libro di 108 pagine dal titolo “Huchting Sonnenuhr”. Il libro, con molte foto a colori e in bianco e nero, riguarda la storia e il recente restauro di un quadrante solare in pietra a forma di cubo, costruito da Th. Frese e vecchio di 270 anni, già ubicato in un parco pubblico di Brema. Il quadrante, molto deteriorato da vandalismi e con parti disperse in vari luoghi, è stato completamente restaurato con una spesa di 18 000 Euro, e ricollocato in un luogo sicuro. Lo stesso Reinhold informa poi che sul n. 97, appena uscito, delle Mitteilungen (letteralmente “Contributi”) della Società Tedesca di Cronometria sono state nuovamente segnalate le sue recenti notizie su alcuni aspetti dell’attività italiana nel campo dei quadranti solari R. Kriegler, Brema D,Sonnenuhren in Bremen



Eintrag im spanischsprachigen digitalen Sonnenuhrmagazin CARPE DIEM:


  




Die Sonnenuhr von Burg Blomendal


Ort: Bremen-Blumenthal
Geographische Lage 53° 11′ 5″ N, 8° 34′ 52,1″ O


Mitunter quält man sich bei Sonnenuhren-Recherchen endlos rum, erhält auf vielfältige freundliche Anfragen keine Antworten etc. Doch dann passieren auch Glücksfälle: Die gebratenen Tauben fliegen einem geradezu in den geöffneten Mund, so wie hier:

 

Lieber Herr Kriegler,

ich war gestern wieder einmal in Bremen-Nord unterwegs und habe (ausnahmsweise bei bestem Wetter) die Sonnenuhr an der Burg Blomendal (früher als Haus bzw. Hus Blomendal bekannt) in Betrieb ablichten können. Dazu habe ich einige Fotos von der Burganlage gemacht.

Hier noch ein paar Infos dazu:

http://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Blomendal

viele Grüße 

Michael Schuster




© Michael Schuster




© Michael Schuster


D-28779 Bremen-Blumenthal (HB) *

 

53°05'/-8°50'

Auestraße, Haus "Blomendal", Heimatmuseum; Typ: Horiz-SU, eben, horiz.; Zeitanz.: WOZ, Strahlen 1/1 h; künstl. Ausf.: wie ein waagerecht liegender Mühlstein auf Steinsockel; Inschrift: LICHT KLÄRT - SCHATTEN LEHRT / (weitere diverse); Werkstoff: Naturstein; Schattenwerfer: Poldreieck; zeitl. Zuordnung: neuz.; Stil: geometrisch; Zustand: gut, künstl. interess.; Lit.: Internet: Olbers-Planetarium   (DGC 10206)  

Der Eintrag über diese Sonnenuhr ist aus dem Katalog "Sonnenuhren Deutschland und Schweiz" der Deutschen Gesellschaft für Chronometrie von 1994





© Michael Schuster




© Michael Schuster




© Michael Schuster




© Michael Schuster


Mit dem Haus Blomendal, wie es seinerzeit noch genannt wurde, verbindet sich für mich eine schöne Geschichte. Unser Sohn Florian trat dort zum ersten Mal als Neunjähriger mit seiner Blockflöte beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ an und erzielte mit 18 Punkten die Bewertung „Mit sehr gutem Erfolg“.










Draußen fing es zu schneien an und es herrschte dadurch eine sehr romantische Stimmung… und Florian durfte dann auch beim abendlichen Abschlußkonzert auftreten.








 


Sonnenuhr von Herrn Dr. Arlt

in der Verdunstraße

in Bremen

Lat: 53° 4’ 41“  Long: 8° 40’ 41

 

 

amicis qualibet hora

                  

                        

D-28211 Bremen-Schwachhausen (HB) *

 

53°04'/-8°50'

Verdunstraße 21 (oder 2?), Wohnhaus, Terrasse; Besitzer: Dr. Rainer Arlt; Typ: Ring-SU offen, zylindrisch 49 Ø, erdachsp.; Zeitanz.: WOZ, gebrochen X-XII I-VI, Band 1/1 h, römisch; künstl. Ausf.: Skulptur: abstrakter Mann (112 cm hoch) hält das Zbl.; Inschrift: amicis qualibet hora; Werkstoff: Edelstahl; Schattenwerfer: Polstab; zeitl. Zuordnung: 2002; Stil: geometrisch; Zustand: gut, künstl. interess.; Herst.: Matthias Zagon Hohl-Stein (DGC 12060)


Der Eintrag über diese Sonnenuhr ist aus dem Katalog "Sonnenuhren Deutschland und Schweiz" der Deutschen Gesellschaft für Chronometrie von 1994


               

                   Eine möglicherweise gnomonisch interessierte Katze...







              















               



               







               



              


H I E R  können Sie die dreiseitige PDF-Datei öffnen und nachlesen!


                 












Die Sonnenuhr auf dem Schulhof der Grundschule am Pfälzer Weg in Bremen-Osterholz. Eine Bodensonnenuhr aus dem Jahr 1995 mit einer "Polarsternvisur". Das bedeutet, daß man durch ein kleines Loch in der runden Scheibe, die das Hochklettern durch die Schüler verhindern soll, des Nachts den Polarstern anvisieren kann... eine besonders "schlaue Idee
" für eine Grundschule, die nachts in der Regel ja nicht bevölkert ist...





Der Herr mit dem hellen Sommermantel ist Dr. Dietmar M. Richter, ein von mir sehr geschätzter Sonnenuhrfreund aus Radebeul.

Er ist leider schon verstorben, doch habe ich ihm ein Denkmal hier in www.ta-dip.de gesetzt - und zwar auf dem Link

http://www.ta-dip.de/sonnenuhren/sonnenuhren-aus-nah-und-fern/sonnenuhren-in-sachsen/die-sonnenuhr-in-gamig.html

Er hat durch meine Empfehlung auf selbstlose und wirklich wunderbare Weise dafür gesorgt, daß die restaurierte Sonnenuhr von Gamig richtig aufgestellt wurde!


R.I.P., lieber Professor Richter!






D-28325 Bremen-Tenever (HB) **

 

53°05'/-8°55'

Koblenzer Straße 10, Grundschule am Pfälzer Weg, Schulhof neben Spielplatz; Typ: Boden-SU, 800 Ø; Zeitanz.: WOZ(15° ö.L.) WOZ12, 1/1, keine Bezifferung; Datumsinf.: Sonnenwenden Tagundnachtgleiche (Anzeige mittags, Steine); künstl. Ausf.: Findlingsblöcke als Stundensteine, monumentaler Polstab mit Visiereinrichtung für den Polarstern; Werkstoff: Naturstein; Schattenwerfer: Polstab (ehem. Laternenmast); zeitl. Zuordnung: 2. Hälfte 20. Jh.; Stil: geometrisch; Zustand: gut, künstl., gnomon. interess.; Konstr.: Dieter Vornholz, Bremen; Anm.: in 2 Meter Höhe ist eine Kreisscheibe um den Stab gelegt, dessen Schatten die Datumsinfo. anzeigt; Lit.: Dokumentation Landesbildstelle (DGC 9242)

Der Eintrag über diese Sonnenuhr ist aus dem Katalog "Sonnenuhren Deutschland und Schweiz" der Deutschen Gesellschaft für Chronometrie von 1994





Die Sonnenuhr an der Moorlosen Kirche


Foto © Wilfried Willker


Foto © Wilfried Willker


Foto © Wilfried Willker




Foto © Wilfried Willker

Ich danke Herrn Willker ganz herzlich für seine so freundliche Gabe dieser vier Bilder!






Rufen Sie doch einmal unter Links den Potsdamer Dreispitz von Prof. Liebscher auf. Für Bremen hat er zwei Varianten geschaffen, eine für mich persönlich und eine für Bremen allgemein.





http://www.dierck-e-liebscher.de/dreispitz/index.html


http://www.dierck-e-liebscher.de/handouts/sonnenuhren.html

 

http://www.dierck-e-liebscher.de/handouts/bastelboegen.html 






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