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Franz Drexler


                           


Einleitung:

 

Franz Drexler, am 6. Oktober 1857 im niederbayerischen Osterhofen geboren und dort aufgewachsen, am 13. Juni 1933 im oberbayerischen München verstorben, war ein bedeutender Künstler.


      Ich will mich ihm ganz persönlich nähern, so wie ich es zunächst über die Nachforschung zum Niederpöringer Kriegerdenkmal getan habe. Ich möchte versuchen, auch dem „königlichen Professor“ Franz Drexler mit meinem Internet-link auf www.ta-dip.de eine etwas größere Publizität zu verschaffen, als er sie bis jetzt zu haben scheint.

      Hierbei bin ich unbedingt auf freundliche Hilfe und Unterstützung angewiesen, auch weil das persönliche Aufsuchen der noch erhaltenen Werke Drexlers von Bremen aus nicht so ganz leicht zu bewerkstelligen ist.

 

     Begonnen hat alles für mich vor dem Schloß Niederpöring, zu dem ich eine ganz persönliche Beziehung habe und hier in Niederpöring vor dem Kriegerdenkmal, das sich vor dem Tor des Schloßparks befindet, begann auch mein besonderes Interesse für Franz Drexler!



Das Niederpöringer Kriegerdenkmal von 1921

mit einer Plastik von Franz Drexler

 

An prominenter Stelle unmittelbar vor dem heutigen Eingang zum Schloßareal rechts neben einem mächtigen alten Baum steht das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des ersten und zweiten Weltkriegs der Gemeinde Niederpöring. Die Inschrift des ursprünglich für die Opfer des ersten Weltkriegs errichteten Denkmals lautet: "Den tapferen Helden der Pfarrgemeinde Niederpöring". Im Sockelbereich hat man für die Gefallenen des zweiten Weltkriegs neue Namensplatten eingefügt.

 

 

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Das Denkmal ist schön gestaltet und zeigt einen Soldaten, der sich um einen gefallenen Kameraden kümmert. Das Areal ist gepflegt; man hat zur Weihnachtszeit auch einen Christbaum dazugestellt. Im Laternen-Gefäß stand bei meinem Besuch am 15. XII. 2009 ein ausgebranntes Öllicht. Ich habe es durch ein neues Licht ersetzt. Es gelang mir aber nicht, es zu entzünden, weil ein frischer Wind wehte, der mir immer wieder die kleine Flamme ausblies, ehe ich das Türchen schließen konnte. Vielleicht kommt einmal ein lieber Mensch bei Windstille vorbei und zündet mein Öllämpchen an.

 

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Wenn man die Namen der Gefallenen von oben nach unten durchliest und sieht, in welch jungen Jahren sie ihr Leben lassen mußten, dann kommt man schon sehr ins Grübeln. Was wäre es für ein Segen für die Gemeinde gewesen, wenn es keine Kriege gegeben hätte und all die Männer sich in Niederpöring hätten entwickeln und verwirklichen können!

Ein Name hat mich besonders berührt, der Name meines Vaters Rudolf Kriegler (27. I. 1908 - 18. I. 1944). Er war Lehrer in Niederpöring.

 

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Ich war immer noch auf der Suche nach Details zum Kriegerdenkmal in Niederpöring: wann es errichtet wurde und wer die wirklich gute Plastik geschaffen hat.

Dankenswerterweise hat mir Herr Otto Schmid (Schmidmühle Niederpöring) am 15. 12. 2011 ein Fax zugeschickt, mit zwei Seiten aus dem Buch „Niederpöring im Wandel der Zeit“ von Georg Schmid; 1996. Darin enthalten war ein sehr detailreich geschilderter Bericht über die Enthüllung des Kriegerdenkmals am 29. Juni 1921 und über die Fahnenweihe. Ich danke Herrn Otto Schmid herzlich für die sehr freundliche Unterstützung! Nun hoffe ich, daß es mir noch gelingt, etwas über diesen Prof. Franz Drechsler  (Richtig geschrieben: Drexler) herauszufinden, der vermutlich das Denkmal geschaffen hat, wie aus der nachfolgend eingefügten kopierten Seite aus "Niederpöring im Wandel der Zeit" hervorgeht. Gern würde ich auch Fotos der beiden Fahnen des Veteranenvereins von 1883 und 1967 hier einstellen und von der vormaligen Gedenktafel für die Gefallenen des Ortes.

              Kriegerdenkmal-Enthüllung und

Fahnenweihe des Veteranen- und Kriegervereins




Den sehr detailreich und liebevoll geschilderten Bericht vom 30. Juni 1929 habe ich  HIER  als PDF-Datei eingestellt, weil er sich so am Bildschirm bequem vergrößern und somit leichter lesen läßt.
© Georg Schmid, Niederpöring im Wandel der Zeit


           

...

Mit dieser guten Ausgangsbasis habe ich gleich selber weitergeforscht und dieses feine Drexler-Portrait im Internet gefunden (Siehe oben!). Niederpöring kann sich also glücklich schätzen, ein Werk dieses Künstlers zu haben und sollte es hegen und pflegen und vor allem auch den Namen Franz Drexler in Ehren halten!

                      

Quelle: www.geschichtsverein-deggendorf.de/docs/gbl_07/gbl_07_129_138_heimatmuseum_osterhofen.pdf  


Der Bildhauer Professor Franz Drexler


Am 6. Oktober 1857 wurde Franz Drexler als Sohn des Kaufmanns Johann Baptist Drexler in Osterhofen geboren. Sein Elternhaus stand am Stadtplatz 14. Er hatte neun Geschwister. Seine Schwester Maria heiratete Johann Baptist Mäusl von Niederaltaich, der dann hier die Drexler'sche Handlung` weiterführte.  

Von seinem Vater, der ein kunstbegeisterter Mann, Altertumsforscher und sogar Künstler aus Liebhaberei war, erhielt Franz die ersten Anregungen für seinen späteren Beruf. Bereits in der Volksschule zog er als guter Zeichner und Schnitzer die Aufmerksamkeit von L
ehrern und Mitschülern auf sich.   1872 begann er eine handwerksmäßige Bildhauerlehre in München, besuchte daneben die Akademie und eignete sich eingehende Kenntnisse der alten Kunst und ihrer Stile an. Im wesentlichen blieb er Autodidakt: „Was Drexler wurde, verdankte er nicht der Akademie, es erwuchs aus eigener kraftvoller Persönlichkeit, aus echter niederbayerischer Eigenwilligkeit". (Segl, S. 82)  

Im Anschluß an die Akademiezeit unternahm Drexler zahlreiche Reisen. Nach der Rückk
ehr beteiligte er sich an mehreren Künstlerwettbewerben. Bereits 1889 wurde sein Entwurf zum Wittelsbacherbrunnen in München preisgekrönt. Auch bei weiteren Wettbewerben um Denkmal- und Brunnengestaltung wurden seine Entwürfe prämiiert bzw. mit ersten Preisen und der Ausführung ausgezeichnet.
1904 schuf er die Metopen für das Volkstheater, 1906 entstand sein Hauptwerk - die klassische Figur der Pallas Athene. Dieses Standbild der griechischen Göttin der Weisheit für die Maximiliansbrücke in München wurde aus Muschelkalk gearbeitet und ist 5,60 m hoch. „Sie ist neben der Bavaria Schwanthalers und von Millers ein zweites Wahrzeichen des Münchner Ostens geworden." (Segl, ebda.)   

In seiner Heimatstadt Osterhofen entwarf und gestaltete Franz Drexler das Kriegerdenkmal und 1912 den Luitpoldbrunnen aus Treuchtlinger Marmor. „Der im modern gefühlten Barock g
ehaltene Brunnen wird gekrönt von einem reizvollen Knaben, der eine schwere Garbe trägt und so den reichen Getreidesegen versinnbildlicht, der die Gegend um Osterhofen auszeichnet.“  

Franz Drexler betätigte sich auch als Porträtist; er schuf zahlreiche Büsten bekannter Persönlichkeiten. Das Schwergewicht seines Schaffens jedoch lag im Bereich der kirchlichen Kunst. Hervorzuheben sind die z
ehn mächtigen Fassadenfiguren für St. Margareth in München-Sendling, der Christus im Grabe im Bürgersaal, ein Friedensaltar und der Hochaltar zu Ruderting bei Passau, ferner Altäre und Statuen in Köln, Frankfurt/Main, Bonn, Mainz und Heilsberg in Ostpreußen.
Nicht zuletzt sei die bedeutende Grabmalskunst genannt, die im Schaffen des Künstlers breiten Raum einnahm.

In Osterhofen gestaltete er das Grab der Familie Drexler-Mäusl. M
ehrere Werke der Kleinplastik schließlich führen die Vielseitigkeit seines Schaffens vor Augen und zeugen von feinem Humor.  

Am 6. 1. 1918 wurde Franz Drexler zum Königlichen Professor ernannt. Er starb am 13. Juni 1933 in München. Seine Heimatstadt Osterhofen ernannte ihn zum Ehrenbürger.

Quelle: „Statt Osterhoffen“, 1378 – 1978








“Niederpöring kann sich also glücklich schätzen, ein Werk dieses Künstlers zu haben und sollte es hegen und pflegen und vor allem auch den Namen Franz Drexler in Ehren halten!“


      Als ich diesen Satz niederschrieb und in meinem Schloß-Niederpöring-Link veröffentlichte, konnte ich nicht ahnen, wie schnell sich die Situation des Kriegerdenkmals ganz fürchterlich ändern würde!

     Am 25.11.2011 hatte ich dem langjährigen Bürgermeister von Niederpöring/ Oberpöring einen Brief geschrieben, mit der Bitte um Auskunft über den Schöpfer des Kriegerdenkmals:


„Leider ist es mir bis jetzt nicht gelungen, herauszufinden, wer diese Plastik des Denkmals geschaffen hat. Vermutlich gibt es da auch bei Ihnen im Büro keine Unterlagen mehr. Ich wüßte zu gern den Namen des Steinmetzes oder Künstlers. Ideal wären natürlich alte Fotoaufnahmen vom Bau und von der Errichtung des Denkmals, die ich dann sehr gern in meinen Link einsetzen würde.“

 

Am 29. 11. 2011 antwortete mir der Bürgermeister auf meine Anfrage:

 



Und so sah das Denkmal bei meinem Besuch am 30. April 2012 aus:

1. Die Plastik von Franz Drexler war mit einer grauen Farbe überstrichen.

2. Über der Plastik und um sie herum war ein Blechdach angebracht.

3. Am Denkmal war ein Blechschild mit dem Spendernamen des Denkmals von 1921 angeschraubt.






                   








Durch diese „Behandlung“ wurde das Denkmal – ich muß es so drastisch sagen – ruiniert: Der graue Farbüberzug über der gesamten Plastik, das grotesk anmutende Schutzdach (Schutz für die Farbe?) und dann auch noch die unförmige und häßliche Spenderplakette!

91 Jahre hat das Denkmal ohne so ein Schild wunderbar überlebt! Weshalb „Mühlenbesitzer“ und „Kriegerdenkmal“ in Gänsefüßen ausgezeichnet werden müssen bleibt mir ebenfalls schleierhaft!

      In Bayern gibt es doch ein Landesamt für Denkmalpflege! Mich würde die Stellungnahme zu dieser Denkmal-„Pflege“ in Niederpöring wirklich interessieren!
   
 

     Man kann nun die Niederpöringer lediglich trösten: Fahrt mal nach Osterhofen und schaut Euch das wunderbare Kriegerdenkmal von Franz Drexler dort an und dann auch noch seinen herrlich restaurierten Luitpoldbrunnen auf dem Marktplatz!


     So wird das gemacht, wenn man das Werk eines bedeutenden Künstlers aus der Heimat bewahren will!







Das Gefallenendenkmal von

Osterhofen mit einer Plastik von

Franz Drexler aus dem Jahr 1922






Das Gefallenendenkmal der Stadt Osterhofen ist ein würdiger Ort des Gedenkens.

Der Krieg bedeutet immer Leid, Zerstörung und Tod. Im Moment des Todes, des Sterbens ist jeder Soldat allein. Franz Drexler ist dieser Moment des Sterbens eines Soldaten des 1. Weltkrieges von 1914-18 ganz großartig geglückt. Ein einfacher Soldat wird von einer Kugel getroffen und sinkt zu Boden. Er faßt sich instinktiv ans Herz.

Irgendwie gemahnt mich diese Szene an den Kriegs-Tod meines Vaters Rudolf Augustinus Kriegler in Rußland. Günther Erner, Leutnant und Batl. Adjutant schrieb am 20. I. 1944 unter anderem dies an meine Mutter:



                  


                 


                 


                








 



Ich bin Herrn Ludwig Einhell vom Osterhofener Heimatmuseum sehr dankbar, daß er mir aus seiner Recherchearbeit aus dem Jahr 2007 zu Franz Drexler dies zur Verfügung gestellt hat:

Sehr geehrte Damen und Herren,

Der Künstler, Prof. Franz Drexler wurde am 6. Okt. 1857 in Osterhofen geboren. Zur Vita:

1872 begann er eine handwerksmäßige Bildhauerlehre in München und besuchte daneben die Akademie, blieb aber Autodidakt. 1889 wurde sein Entwurf zum Wittelsbacherbrunnen in München preisgekrönt, nach seinem Entwurf wurde die Pallas Athene für die Maximiliansbrücke gearbeitet. Das Schwergewicht seines Schaffens jedoch lag im Bereich der kirchlichen Kunst u.a. die mächtigen Fassadenfiguren für St. Margareth Mchn.-Sendling, der Christus im Bürgersaal, ferner Altäre und Statuen im gesamten deutschen Raum. Bekannt war auch seine Grabmalkunst. 

In der Monatsschrift "Die christliche Kunst" 13. Jahrgang 1916/1917 wurde ein Beitrag "Die Ausstellung im Münchener Glaspalast", herausgegeben von der Gesellschaft für christliche Kunst GmbH München, veröffentlicht, in dem 14 Bilder von Plastiken des Künstlers Franz Drexler abgedruckt sind. Der Künstler wurde am 06.01.1918 zum Königlichen Professor ernannt und verstarb am 13.06.1933.

Eine Anfrage bei der Gesellschaft für christliche Kunst konnte leider nicht beantwortet werden, da nur sehr spärliche Unterlagen aus dieser Zeit - bedingt durch Kriegswirren - im Archiv vorliegen.

Zum Anlass des 150. Geburtstages von Prof. Franz Drexler wollen wir im Heimatmuseum der Stadt eine Gedenkausstellung ab Oktober/November d.J. präsentieren. Wir sind zwar im Besitz von mehreren Gipsmodellen, leider sind jedoch keine Originale im Bestand. 

Können Sie mir nähere Einzelheiten und Informationen über den Künstler geben?

Gibt es Abhandlungen und Bilder über seine Arbeiten, über sein Leben?

Sind Ihnen Kunstwerke bekannt, welche für unsere Ausstellung u.U. entliehen werden könnten?

Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir entsprechende Informationen geben könnten.

Mit freundlichen Grüßen

Ludwig Einhell

Aus der Antwort:

Betreff: AW: Recherche über den Künstler Prof. Franz Drexler



Künstlername: Drexler, Franz

ThB-Name: Drexler, Franz

Thieme-Becker Dokument

Geschlecht: m

Künstler. Beruf: Bildhauer

GEO-Nachweis: Deutschland

Staat: Deutschland

Geburtsdatum: 1857.10.06

Geburtsort: Osterhofen (Nieder-Bayern)

Todesdatum: 1933.06.12 / 1933.06.13 (?) 

Todesort: München

Erwähnungsort: München

Fundstelle: AKL XXIX, 2001, 426

Originalartikel


Drexler, Franz, dt. Bildhauer, *6.10.1857 Osterhofen/Ndb., †13.6. (12.6. lt. Segl) 1933 München. Ab 1879 Bildhauerlehre, Freizeitkurse in Aktzeichnen und Modellieren an der Akad. München. Anschl. Wanderschaft am Niederrhein bis nach Belgien. Danach in München tätig. Professor. – Arbeitet als handwerkl. versierter, an der Hildebrand-Schule orientierter Bildhauer v.a. in Stein, seltener in Bronze und Holz. Ab 1889 (Preis beim Wettb. zum Wittelsbacherbrunnen) erfolgreich mit Entwürfen zu Brunnen und Denkmälern (u.a. zu einem Schillerdenkmal in Nürnberg, 1905) v.a. in München (Aus großer Zeit, Modell zu Friedensdenkmal, 3.Preis, 1896) und Niederbayern. Außerdem Portr.-Büsten (Heinrich von Dall'Armi, 1911), Bau- (München, Dall'Armi-Haus; Volkstheater), Sakral- und mon. Grab-Skulpt. (München, Ost-, Wald- und Westfriedhof; Haag/Obb.). Die mon. Skulpt. Pallas Athene (1906; erh. Hw.) auf der Maximiliansbrücke in München gehört zu den markantesten Skulpt. der Stadt. Selten sind allegor. Darst. in Bronze (Frühling, Relief, 1912; Glück, 1913 auf der Großen Kunst-Ausst. Düsseldorf). Zuletzt ausschl. Sakrales.

WERKE GEISELGASTEIG, Pfarrk.: Altäre. INNERTHAL/Kt. Schwyz, St.Katharina: Madonna, Hl.Josef mit Jesusknaben, Seitenaltarfiguren, 1888. KEMPTEN, St.Lorenz: Herzjesu-Figur, 1925. MÜNCHEN, Johann-Nepomuk-Kirche (Asamkirche): Hl.Joseph, Nischenfigur, 1923. – M.-Sendling, St.Margreth: Fassadenfiguren. – Sonnenbrunnen, 1906. – Dt. Mus.: Reliefbüsten im Ehrensaal, 1917. OSTERHOFEN/Ndb.: Luitpoldbrunnen, Marmor 1912. – Heimat-Mus.: Entwürfe und Modell zur Pallas Athene. – Friedhof: Gefallenendenkmal. OBERSCHLEISSHEIM: Luitpolddenkmal, 1913. RUDERTING/Passau, Expositurkirche: Hl.Petrus Canisius; Friedens- und Hochaltar; Krippe. WALDFISCHBACH-BURGALBEN, Wallfk. Maria Rosenberg: Kreuzwegstationen, Reliefs (Zweitguß; Erstguß für den Friedhof in Heilsberg/Ostpreußen).

BIBLIOGRAPHIE ThB9, 1913 (Lit.). – L.F.Fuchs, Grabdenkmäler aus dem Münchner Waldfriedhof, M. 1914; Die christl. Kunst 11:1914/15, 236; W.Zils, ibid. 13:1916/17(12)329-352; 19:1922/23, 153 s.; A.Geitner, Das christl. Grabmal, M. 1922; Die Christl. Kunst 22:1925/26, 37, 39 s.; 29:1932/33, 293; W.Kosch, Das kath. Deutschland, I, Au. 1933; H.Segl, Heimatglocken 11:1935(6)81-84; H.Schnell, Stadt-Pfarrk. St.Lorenz in Kempten, M./Z. 21962; J.Albers, Hamburg. Gesch.- und Heimat-Bll. 10:1979(6/7)146-163; G.Dischinger, Asamkirche München, M./Z. 1981, 4; B.-V. Karnapp, Jb. der bayer. Denkmalpflege 36:1982, 286 ss.; KD Schweiz LXXXII (Schwyz II), 1989; Dehio-Bayern IV: München und Obb., 1990; C.Jöckle, Wallfk. Maria Rosenberg, M./Z. 31994; N.Götz (Ed.), Friedensengel (K SM München), Wolfratshausen 1999.
Dankmar Trier

In dem Katalog unserer Bibliothek ist Franz Drexel leider nicht einschlägig nachgewiesen, aber einige weiterführende bibliographische Angaben können Sie ja dem obigen Artikel des AKL entnehmen.

Die Photothek enthält nur ein Foto der Pallas Athen auf der Maximiliansbrücke in München.





Die Christophorus Statue von Franz

Drexler


– am Hauseck Frauenplatz / Albertgasse in München ist ein ganz besonderer Schatz – auch wenn vermutlich jeden Tag eine Menge Straßenpassanten achtlos an diesem Hl. Christophorus vorübereilen werden.





©
René & Peter van der Krogt


Ich verdanke diesen Fund im Internet René & Peter van der Krogt!

Ich bin außerordentlich dankbar, daß ich nicht nur die beiden feinen Fotos aus dem Link http://statues.vanderkrogt.net/object.php?webpage=ST&record=de433 hier für meine Franz Drexler-Seite auf www.ta-dip.de ausleihen darf, sondern daß ich obendrein von ihnen noch zusätzliche Bilder – ebenfalls zur leihweisen Nutzung zugeschickt bekam. So ein großes Glück ist sehr selten! Ich habe bisher bei meiner Drexler-Recherche bei den direkt angeschriebenen Personen meist gar keine Antwort erhalten! …




©René & Peter van der Krogt


     
         ©René & Peter van der Krogt


         
                 ©René & Peter van der Krogt


               
                        ©René & Peter van der Krogt



©René & Peter van der Krogt


Das Ökumenische Heiligenlexikon

schreibt unter anderem über den Hl. Christophorus:

www.heiligenlexikon.de


„Um das Leben des Christophorus, dessen historische Existenz durch frühe Zeugnisse der Ver
ehrung und Weihe einer Kirche im Jahr 454 in Chalkedon - dem heutigen Stadtteil Kadiköy in Ístanbul - gesichert ist, ranken sich viele Legenden. Er soll nach der östlichen Legende ein hundsköpfiges, menschenfressendes Ungeheuer namens Probus oder Reprobus gewesen sein, das erst durch die Taufe die Sprache erlernte und den Namen Christophorus erhielt. Er wurde zunächst Soldat, zog dann als Missionar durch Lykien, bis er als Märtyrer hingerichtet wurde.


Nach dieser älteren Legende hatte Christophorus auf wunderbare Weise die Taufe empfangen und zog nun l
ehrend und predigend durch die Lande. Er kam zu einem König nach Lykien, wo er die Sprache nicht verstand und verwirrt darniederlag, als man ihn im Gebet fand. Durch dieses Gebet wurde ihm das Verständnis dieser Sprache erschlossen und er konnte nun auf dem Richtplatz den dort Gemarterten Worte der Stärkung zusprechen. Ein Richter schlug ihn, Christophorus steckte seinen eisernen Stab in den Boden, der grünte und blühte, dieses Wunder bekehrte 8000 Menschen.“ …



Quelle: 
http://www.heiligenlexikon.de/BiographienC/Christophorus.htm&print=true



"
Attribute: Riese mit Stab, Kind auf den Schultern, durch Wasser gehend

Patron von Werne; des Verkehrs, der Furten und Bergstraßen; der Fuhrleute, Schiffer, Flößer, Fährleute, Brückenbauer, Seeleute, Pilger, Reisenden, Kraftfahrer, Chauffeure, Luftschiffer, Straßenwärter, Lastenträger, Bergleute, Zimmerleute, Hutmacher, Färber, Buchbinder, Goldschmiede, Schatzgräber, Obsthändler, Gärtner, Athleten; im Osten der Ärzte und gegen Krankheit; von Bergstraßen, Festungen; der Kinder; gegen Pest, Seuchen, Epilepsie, unerwarteten Tod, Hagel, Augenleiden, Blindheit, Zahnweh, Wunden; gegen Feuer- und Wassergefahren, Dürre, Sturm, Unwetter "


Tja, das ist ein Schutzpatron mit wahrhaft vielfältigen Aufgabengebieten und er managt alles ohne "Stab" und ohne Sekretärin!!


Hier sind noch drei feine Christophorus- Kunstwerke aus dem Heiligenlexikon:

http://www.heiligenlexikon.de/BiographienC/Christophorus.htm



                     
                                          Hieronymus Bosch


        
Elias Lenker                                        Johann Michael Feichtmayr d. J.
                                                      und Franz Xaver Feuchtmayer d. Ä.


 



Das Grabmal der Familie Mäusl

auf dem Osterhofener Friedhof







Das Grab der Familie Mäusl-Drexler hebt sich in seiner klaren Schönheit und Eleganz von den umliegenden Gräbern ab, ohne hingegen zu protzen oder zu prunken, wie es leider allzu oft auf den Friedhöfen vorkommt.

Nun: Hier war ein Meister am Werk: Franz Drexler!

Es lohnt s
ehr, nach der Betrachtung des Gesamteindrucks, sich einzelne Details besonders anzuschauen! Die Verbindung von Drexler mit Mäusl wird aus den nachfolgenden vier Sätzen klar:

“Am 6. Oktober 1857 wurde Franz Drexler als Sohn des Kaufmanns Johann Baptist Drexler in Osterhofen geboren. Sein Elternhaus stand am Stadtplatz 14. Er hatte neun Geschwister. Seine Schwester Maria heiratete Johann Baptist Mäusl von Niederaltaich, der dann hier die Drexler'sche Handlung weiterführte.“










                 








                






Diese beiden so wunderbaren Musizierengel hat Drexler zuvor schon auf dem Grabmal von 1917 in Haag in Oberbayern für das Grabmal Oberwallner entworfen, jedoch wirken sie hier in Osterhofen mit dem vielen Freiraum drumherum irgendwie schöner... und das Antlitz der Maria und des Jesusknaben mit der Weltkugel auf dem Mäusl-Drexler-Grab ist
wahrhaft himmlisch!


                              


Ich habe mich gefreut, daß ich für das so zauberhaft ins Absperrgitter integrierte Weihwassergefäß auch einen Beleg im zuvor realisierten Ehrengrabmal F. Schleifer gefunden habe und hier aufzeigen kann!





                            


 


Der Luitpoldbrunnen

von Franz Drexler

 

auf dem Stadtplatz von Osterhofen



                              
                             


Die städtischen Plätze wurden als das wesentliche gestalterische Potential für Osterhofen erkannt. Es galt also die stadträumlichen Qualitäten „sichtbar“ zu verbessern. Stadtplatz, Marienplatz, Lohplatz, Luitpoldplatz, Georgiplatz und das Umfeld der Pfarrkirche sind jeweils eigenständige Plätze mit unterschiedlicher Charakteristik, die in ihrer Abfolge ein abwechslungsreiches Raumgefüge bilden. Die Sanierungstätigkeit konzentrierte sich auf diese Plätze und auf die sie verbindenden Gassen und Wege.“


Was für eine geniale Idee!


Erkannt hat man das ja auch anderswo längst, aber man muß auch Wege finden, das umzusetzen und widerstreitende Interessen zu befrieden und einzubinden. Ein ganz großes Lob an die politischen Entscheidungsgremien und Einzelpersonen der Stadt Osterhofen, die das realisiert haben und auch an die sehr schöpferischen Architekten!



    


Irgendwie gemahnt mich diese weitsichtige Haltung schon auch an den Vater von Franz Drexler, der ihn – wiewohl 9 Geschwister in der Familie ihre Aufmerksamkeit forderten, von Anfang an bei seinen künstlerischen Interessen förderte und unterstützte!

„In die große Zahl der Künstler, die den ungeebneten Weg zurücklegten, bis sie zur Kunst und zu einem respektablen Können kamen, gehört Franz Drexler, dessen 60. Geburtstag auf den 6. Oktober fällt. Die Entwicklungsmöglichkeit gab dem Künstler allerdings schon das Elternhaus, denn der Kaufmann J. B. Drexler, dem der Sohn am genannten Tag des Jahres 1857 zu Osterhofen in Niederbayern geboren ward, lebte nicht nur als eifriger Kunstenthusiast und als Altertumsforscher, sondern betätigte sich selbst nebenher dilettantisch auf allen Kunstgebieten. Von seinem Vater auf künstlerische Bahnen gelenkt worden zu sein, erkennt Drexler heute noch gerne an. Kunstträume und Hoffnungen waren so geweckt, aber die Erfüllung stand vorerst noch in unbekannter Ferne…“ W. ZILS, München im Jahr 1917



             
                        © Stadt Osterhofen


 


„Der Luitpoldbrunnen, 1912 von Prof. Franz Drexler aus Osterhofen entworfen, wurde im Zuge der Neugestaltung des Stadtplatzes umfassend nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten restauriert und an einen neuen Standort versetzt. Beleuchtet durch Bodenstrahler, setzt der Brunnen mit der großen Linde im Hintergrund auch nachts einen räumlichen Akzent.“

Quelle:
Städtebauförderung in Niederbayern Dokumentation 67; Seite 16


                  
                            © Stadt Osterhofen


                           

                        © Stadt Osterhofen

Schade, daß die „denkmalpflegerischen Gesichtspunkte“ nicht einmal andeutungsweise benannt werden! So würde mich schon interessieren, welche denkmalpflegerischen Gesichtspunkte dazu geführt haben, daß die beiden Wasserspeier, von Herrn Drexler wohlüberlegt links und rechts angebracht, nunmehr hinten und vorn ihr Wasser rauslassen!


  
       © Stadt Osterhofen

   

       © Stadt Osterhofen


       


Es ist auch nicht so ganz nachvollziehbar, warum man die Gedenktafeln auf der Plastik entfernt (bereinigt) hat. Man soll sich nicht allzu sehr in die Hände der Denkmalpfleger flüchten und auch wohl überlegte eigene Gedanken zur Maxime des Handelns und Entscheidens machen! Es muß ja nicht immer gleich so brutal schief gehen wie bei der Drexlerschen Plastik in Niederpöring!


               


   


Ich bin sehr dankbar, daß ich die Abbildungen aus der Internet-Präsenz der Gemeinde Osterhofen hier auch zeigen darf und danke Frau Mitterbauer für das Heft und für die sehr freundliche Unterstützung bei meiner Drexler-Anfrage vor Ort!

                          

                                        http://www.osterhofen.de/



 



Die Pallas Athene Statue

von Franz Drexler


auf der Maximiliansbrücke

in München ...


… ist zweifellos zunächst einmal wegen ihrer schieren Größe und erhabenen Schönheit ein sehr beeindruckendes Werk! Wenn man Künstler beauftragt, im öffentlichen Raum Werke zu präsentieren, ist dies immer mit einer besonderen Auszeichnung und Wertschätzung verbunden!






W. Zils schreibt darüber im Kriegsjahr 1917:


„Ein Jahr nach dem Schiller-Denkmal entstand die Pallas Athene, neben Schwanthalers und von Millers Bavaria ein zweites Münchner Wahrzeichen im Osten der Hauptstadt. Vorzüglich gelang dem Künstler die Ausführung der ihm vorschwebenden Gedanken. Pallas Athene, deren Standbild aus der Steinballustrade der Brücke herauswächst, wendet den offenen Blick, zu dem die Senkrechten des Chitons hinlenken, der Brücke entlang gegen das Innere der Stadt. Die Haltung ist ruhig feierlich, sie repräsentiert die Erwartung der edlen und schönen Taten, von deren Kunde zu ihr herausdringt und die sie belohnen will mit dem in ihrer Rechten gehaltenen Lorbeerreis. Der auf der Erdkugel stehenden beflügelten Nike in der Linken von Athens Schutzgöttin eignet nicht allein symbolischer Wert, die Statue bringt auch künstlerisches Gleichgewicht in die Massen auf beiden Seiten.“


                               


                                         Ein Abbild aus dem Jahr 1917


Maximiliansbrücke

Koordinaten: 48° 8′ 13,1″ N, 11° 35′ 28,5″ O

„Geschichte Die Brücke wurde in den Jahren 1857 – 1863 als Verlängerung der Maximilianstraße zum Maximilianeum nach Plänen von Arnold Zenetti errichtet. Als Sparmaßnahme hatten beide Brückenteile nur eine Breite von 13 m, obwohl die Maximilianstraße 23 m breit war. Dieser Zustand wurde wegen des zunehmenden Verkehrs bald als unbefriedigend empfunden. Im Rahmen des Brückenbauprogrammes hatte die Firma Sager & Woerner deshalb auch eine Verbreiterung bzw. einen Neubau der Maximiliansbrücke angeboten. In den Jahren 1903 – 1905 wurde dies nach den Plänen des Architekten Friedrich von Thiersch und den von Sager & Woerner erstellten Konstruktionsplänen ausgeführt. Die Brücke über die innere Isar wurde verbreitert, die über die äußere Isar neu gebaut. Benannt wurde sie nach Maximilian II. Die 1989 sanierte Brücke steht unter Denkmalschutz.“

Quelle: https://secure.wikimedia.org/wikipedia/de/wiki/Maximiliansbr%C3%BCcke



         
         
              ©
Karl Gotsch
– Mit herzlichem Dank für die Nutzungserlaubnis!
                                       http://www.karl-gotsch.de/Album/Muenchen.htm 


         
          
             ©
Karl Gotsch
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Da wollte ich denn doch auch einmal Tourist spielen und fragte einen liebenswürdigen Mann aus Thailand, ob er nicht ein Foto von mir zusammen mit der Pallas Athene machen würde, was er gern übernahm, während seine Frauen noch hinter mir rumtrödelten ... Ich hätte ihm gern zum Dank etwas über den Franz Drexler erzählt, aber ich konnte nicht Thailändisch und er leider auch nicht Englisch. So hat er nicht erfahren, was für ein besonderer Künstler dieser Franz Drexler war!



                         

Das Maximilianeum im Hintergrund ist, wenn man dem Eintrag auf der Postkarte Glauben schenkt, verkauft! Und Herr Seehofer hat davon noch gar nichts mitbekommen und wird sich eines Tages wundern, wenn sie ihn nicht mehr in sein Büro lassen!



           

              Die Maximiliansbrücke vor dem Umbau! Quelle: Wikipedia



                

Ich bewundere diese geniale Verankerung der Figur mit dem Brückenbau sehr! Schade, daß man davon nicht allzu viel sehen kann, wenn man auf der Brücke steht und sich übers Geländer lehnt!





Der Blick zur Münchner Innenstadt








Isara rapida - leider total gebändigt und schikaniert...




Der herrliche Brückenschriftzug!




Ein letzter Blick zurück zu "meiner" wunderschönen Pallas Athene!

 

 

Die Drexler-Krippe - ein Relief

















Altar von Franz Drexler aus dem Jahr

1925


Marianische Männerkongregation Mariä Verkündigung am Bürgersaal zu München







In der Unterkirche gäbe es einen Altar mit Plastiken von Franz Drexler aus dem Jahr 1925. Ich habe den Verantwortlichen angeschrieben *) und um die Nutzungserlaubnis der Bilder aus ihrer Internet-Präsentation gebeten. Wie üblich: Keine Antwort!
Morbus Pastoris!


Aber vielleicht g
eht da ja mal ein lieber Mensch in die Unterkirche und schickt mir ein paar schöne Fotos für meinen Drexler-Link?!

*)

Von: Reinhold Kriegler [Reinhold.Kriegler@gmx.de]
Gesendet: Freitag, 18. Mai 2012 13:00
An: 'mmk@mmkbuergersaal.de'
Betreff: Bitte um Nutzungserlaubnis der Bilder der Franz Drexler-Plastiken


S
ehr geehrter Herr Hoffmann,

 

ich bin dabei, einen Internet-Link über Franz Drexler zusammenzustellen und würde dabei liebend gern die drei Bilder der Altar-Plastiken von Herrn Drexler: Sündenfall und die zwei Engel – verwenden. Ich bitte Sie um die Erlaubnis dazu!

 

Mit freundlichen Grüßen

Reinhold Kriegler





Was für eine wunderbare Email-Zuschrift am 31. März 2013:
Wahrlich ein echtes Kontrastprogramm zum Vorangegangenen...

 

„mein papa hat zwei bilder 20 cm hohe ,ist das der gleiche kunstler ? kan er weiter nixs finden ins net , sorry fur mein deutsch bin ja Holländer:-), freundliche grüße Mickey“

 

Ganz herzlichen Dank, lieber Mickey Fleur!

Was für außerordentlich schöne und gute Drexler-Skulpturen!

Reinhold R. Kriegler





© Mickey Fleur




© Mickey Fleur




© Mickey Fleur





© Mickey Fleur




© Mickey Fleur




© Mickey Fleur




© Mickey Fleur




© Mickey Fleur







... wird fortgesetzt!

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